Zum Jahreswechsel geht die bundesweite Autobahn GmbH an den Start. Damit gehen Zuständigkeiten und rund 200 Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr (LBV) an die neue Bundesbehörde über. Bisher gibt der Bund als Eigentümer das Geld, die Länder sind für Planung, Bau und Betrieb zuständig. Ziel ist es, künftig schneller zu planen und zu bauen. In der Landespolitik herrscht jedoch Skepsis, ob das auf Anhieb klappt. Schleswig-Holstein habe dann weniger Möglichkeiten zur Mitsprache, mahnte Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP). Das sei „nicht so ganz einfach“.
„Wir würden gerne kooperativ gemeinsam mit dem Bund darüber sprechen, was in unserem Land passiert“, so Buchholz weiter. Er wolle nicht, dass „Verkehrsminister aus dem Süden“ bestimmten, was im Lande passiere. Andreas Tietze (Grüne) warnte vor einer „Kostenexplosion“ und wies darauf hin, dass der Bundestag im Haushalt 2021 rund 400 Millionen Euro extra für die neue Autobahn GmbH einplane. Kai Vogel (SPD) nahm CSU-Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ins Visier: „Geben Sie ein wichtiges Projekt an das Bundesverkehrsministerium, und es gibt ein Problem.“ Es gebe „nicht gerade positive Erfahrungen“ mit einer Verkehrsverwaltung in privatrechtlicher Form, verwies Lars Harms (SSW) auf das Beispiel der Deutschen Bahn.
CDU und FDP sind optimistisch
Optimistischer gab sich Lukas Kilian (CDU). Der Übergang vom LBV zur neuen GmbH sei im Lande schrittweise vonstattengegangen, und das habe „super“ funktioniert. Das erste Projekt unter neuer Verwaltung, die Sanierung eines Teils der Autobahn A1, habe gut geklappt. Und Kay Richert (FDP) wies darauf hin, dass der LBV jetzt freie Kapazitäten habe, etwa für den Ausbau der Bundesstraße B5 an der Westküste: „Darauf warten wir seit Jahren.“