Fraktionsübergreifend wollen die Landtagsabgeordneten die Gesundheitsversorgung im Land auf den Prüfstand stellen. Ein einvernehmlich verabschiedeter Antrag der Jamaika-Koalition fordert von der Landesregierung ein Gutachten, mit dem der Bedarf im Gesundheits- und Pflegebereich ermittelt werden soll. Dabei sollen insbesondere der ländliche Raum sowie die Inseln und Halligen in den Blick genommen werden.
Es gebe viele Fragestellungen, die angepackt werden müssten, begründete die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Marret Bohn, den Vorstoß. So müsse beispielsweise geklärt werden, wie viele rheumatologischen Fachkräfte benötigt werden oder ob für die Rehabilitierung von Schlaganfallpatienten ausreichend Logopäden und Physiotherapeuten zur Verfügung stehen. Darüber hinaus müssten die Möglichkeiten, die die Digitalisierung für die Gesundheitsversorgung biete, genutzt werden.
Minister will Tele-Medizin erproben
Auch die Opposition begrüßte den Antrag. „Fakten seien immer gut“, äußerte sich Bernd Heinemann (SPD) zu dem geplanten Gutachten. Wie Bohn verwies er auf die Chancen der Digitalisierung. Konkret nannte er den Einsatz der Telemedizin. Einen eigenen Antrag zog die SPD zurück, weil sie nach der Debatte ihre darin zusätzlich gestellten Forderungen erfüllt sah.
Bei Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) liefen die Parlamentarier mit ihrer Forderung offene Türen ein. Das Gutachten biete die Chance, Vorhaben voranzutreiben, so der Minister. Allerdings werde die Landesregierung es nicht auf den Weg bringen, um dann die Hände zwei Jahre in den Schoß legen. Es gelte zu handeln. Beispielsweise wolle er schon jetzt auf den Inseln und Halligen die Telemedizin erproben.
Weitere Hauptredner:
Hans-Hinrich Neve (CDU), Dennys Bornhöft (FDP), Frank Brodehl (AfD), Flemming Meyer (SSW)