Der Landtag will Familien mit mittlerem Einkommen dabei unterstützen, ein Haus oder eine Wohnung zu erwerben, um selbst darin zu wohnen. Auf dem Tisch liegen dazu ein Antrag der SPD-Fraktion, der vorsieht, die Grunderwerbsteuer senken, sowie ein Alternativantrag von Jamaika, der einen Freibetrag ins Auge fasst. „Für viele Familien wird der Traum vom Eigenheim unerreichbar“, sagte die Fraktionsvorsitzende der SPD, Serpil Midyatli. Gerade für junge Menschen, insbesondere aber für Familien mit Kindern, die eine Wohnimmobilie erwerben wollten, stellten stetig steigende Immobilienpreise eine erhebliche Herausforderung dar, wie es im SPD-Antrag heißt, der die Debatte angeschoben hatte.
„An der gesetzlichen Preisentwicklung können wir nichts machen, aber die Kaufnebenkosten können wir senken“, sagte Midyatli. Ihre Fraktion fordert von der Landesregierung, die Grundlagen dafür zu erarbeiten, dass Grunderwerbsteuer in Schleswig-Holstein bei Ersterwerb einer selbstgenutzten Wohnimmobilie oder eines dafür vorgesehenen Baugrundstückes abgesenkt wird. Die Abgabe solle sich für jedes im Haushalt lebende Kind weiter reduzieren.
Ausschuss berät weiter
Die anderen Fraktionen äußerten Zweifel an der gesetzlichen Machbarkeit des SPD-Vorstoßes. „Sie behaupten tollkühn, dass das gesetzlich funktioniert, aber sind Sie sich da wirklich sicher?“, fragte etwa der CDU-Abgeordnete Ole-Christopher Plambeck (CDU). Ob die Länder die Kompetenz zur Einführung eines gesplitteten Steuersatzes, also mehrerer Steuersätze haben, da sei sich auch nicht einmal der wissenschaftliche Dienst des Bundestages in seiner Stellungnahme sicher.
„Ich würde ungern einen Gesetzentwurf vorlegen, der aus rechtlichen Gründen abgelehnt werden könnte“, sagte auch Finanzministerin Monika Heinold (Grüne). Zunächst müsse das entsprechende Bundesgesetz geändert werden. Die Fraktionen kamen überein, das Thema im Finanzausschuss weiter zu beraten.
Weitere Redner:
Lasse Petersdotter (Grüne), Annabell Krämer (FDP), Lars Harms (SSW), Jörg Nobis (AfD)