Um das Plattdeutsche weiter am Leben zu erhalten, sollen vor allem Kinder und Jugendliche wieder stärker an die Minderheitensprache herangeführt werden. Dies wurde in der Debatte zur Fortschreibung des Landesplans Niederdeutsch deutlich. Einmal in der Legislaturperiode legt die Landesregierung einen Bericht zum Stand des Niederdeutschen im Land vor.
„Die Bildung bleibt weiter der wichtigste Faktor für den Erhalt von Minderheitensprachen“, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) bei der Vorstellung. 44 Schulen im Land unterrichten ihren Angabe zufolge mittlerweile Plattdeutsch. Sie beteiligen sich am Modellprojekt „Wi snackt platt“. Laut der Ministerin soll nun das Lehramtsstudium attraktiver gemacht und damit einem Lehrermangel vorgebeugt werden. Zudem lobte Prien die Arbeit des „Länderzentrums für Niederdeutsch“.
Identitätsstiftende Sprache
Zahlreiche Abgeordnete hielten ihre Rede auf Platt. So betonte Klaus Jensen (CDU), Platt gehöre mit 2,5 Millionen Sprechenden zu den größeren Minderheitensprachen und sei nach wie vor identitätsstiftend. Bernd Heinemann (SPD) sprach von einem „Kulturgut“. Man könne das aber nicht verpflichten, man könne das nur „leben“. Und Bernd Voß (Grüne) betonte: „Plattdeutsch gehört zu Schleswig-Holstein wie die Windmühlen und die Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach.“
Kay Richert (FDP) hob hervor, man müsse „den Mehrwert“ des Plattdeutschen mehr herausstellen. Er erklärte aber auch, beim Thema Sprachgebrauch habe der Staat „zum Glück“ nur wenig Einfluss. Und: „Plattdeutsch in der Verwaltung muss nicht nur Vorteile haben.“ Das sah Lars Harms (SSW) anders: „Wir müssen Plattdeutsch in die Verwaltung bekommen.“ Bei Ausschreibungen sollten daher Bewerber bevorzugt werden, die Niederdeutsch sprechen. Harms regte zudem eine Nachrichtensendung auf Plattdeutsch im öffentlichen Rundfunk an. Dies gebe es bereits in anderen Bundesländern.
Nun wird sich der Bildungsausschuss abschließend mit dem Bericht beschäftigen.