Schleswig-Holstein setzt auf eine technologieoffene und klimaneutrale Verkehrspolitik ‒ aber nicht vorrangig auf synthetische Kraftstoffe. Letzteres hatte der Zusammenschluss der AfD vergeblich gefordert. Man forsche bereits an den sogenannten E-Fuels im Land, sie seien jedoch im Vergleich zu reinen E-Autos noch zu energieintensiv, hieß es in der Debatte. Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) betonte, letztlich entscheide der Markt, welche Technologie sich durchsetze.
Schleswig-Holstein müsse Vorreiterland in allen Energie-Bereichen werden, so Buchholz. Angenommen wurde der Antrag schließlich Jamaika-Koalition, der die Landesregierung bittet, sich weiterhin für Forschung zur Erzeugung und Nutzung von synthetischen Kraftstoffen einzusetzen „und dies sowohl unter innovativen als auch investiven Gesichtspunkten zu unterstützen“.
E-Mobilität – sinnvoll oder nicht?
Elektromobilität sei „keine Lösung im Autoland Deutschland“, hatte Volker Schnurrbusch (AfD) für den eigenen Antrag geworben. Das Interesse in der Bevölkerung nehme ab. Batterien seien nicht umweltfreundlich, Arbeit in der Automobilbranche wandere nach Fernost ab. „Und dann gibt es noch Fragen zur Reichweite und Infrastruktur“, so Schnurrbusch. Man solle daher „nicht einseitig auf eine ökologisch fragwürdige Technik“ setzen.
Im Plenum wurde das klar zurückgewiesen. Andreas Hein (CDU) betonte, Elektromobilität mache Sinn, wo man sie vernünftig einsetzen kann. „Wenn man Strom von der eigenen PV-Anlage erhalten kann, ist das doch super.“ Den gleichen Weg schlug Andreas Tietze (Grüne) ein. Strom direkt zu nutzen, sei „am effizientesten“. Für die SPD betonte Kai Vogel, man müsse den Verbrenner nicht retten. Synthetische Kraftstoffe seien nur dann produktiv, wenn sie „aus über 90 Prozent aus erneuerbaren Energien stammen“. Dafür aber sei man in Deutschland allerdings noch nicht weit genug mit der Energiewende.
Weitere Redner:
Kay Richert (FDP), Christian Dirschauer (SSW)