Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) hat dem Landtag einen schriftlichen Bericht zum aktuellen Umweltzustand der Flensburger Innen- und Außenförde vorgelegt. „Das Ergebnis ist ernüchternd“, sagte Albrecht. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass sich die Flensburger Förde in einem „unbefriedigenden ökologischen Zustand“ befinde. Das „zentrale Problem“ seien die zu hohen Nährstoffkonzentrationen im Gewässer, sagte Albrecht.
Zu den problematischen Einträgen zählten beispielsweise Gülle und Dünger aus der Landwirtschaft sowie Abwässer aus dem Flensburger Klärwerk. Die hohen Nährstoffkonzentrationen führten zu Algenblüten. Die dadurch entstehende Sauerstoffarmut im Wasser schade Flora und Fauna. Aber „die Konzentrationen sinken“, so Albrecht, etwa infolge der aktuellen Düngemittelverordnung. Zudem investiere das Land in den Naturschutz. So biete es etwa eine kostenlose Gewässerschutzberatung für Landwirte an, die bereits 67 Betriebe in Anspruch genommen hätten.
Hoffnung ruht auf Düngemittelverordnung
„Die Landwirtschaft muss hier viel mehr ins Boot geholt werden“, forderte der SSW-Abgeordnete Christian Dirschauer. Politik und Landwirte müssten gemeinsam Konzepte erarbeiten und umsetzen, „wie es beim integrierten Schleiprogramm geschehen ist“, so Dirschauer. Denn: „Ohne die Landwirtschaft an der Seite zu haben, werden wir lange auf den Erfolg warten müssen – auch mit der neuen Düngeverordnung“, sagte er. Dabei sei auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit Dänemark „absolut notwendig“. Denn in den dänischen Gewässern gebe es „vergleichbare Probleme“, die „nur gemeinsam“ gelöst werden könnten. Das Umweltministerium solle ein deutsch-dänisches Projekt zur Verbesserung des Zustands der Flensburger Förde zu initiieren.
„Wir sind auf gar keinem schlechten Weg“, sagte dagegen der CDU-Abgeordnete Heiner Rickers. Er kritisierte Lücken in der Datenlage. „Der Bericht sollte alle sechs Jahre aktualisiert werden – ich habe keine Zahlen gefnunden“, so Rickers. Dadurch, dass keine älteren Zahlen vorlägen, gebe es „keine Entwicklungsreihen von Daten“, monierte der Landwirt. Dies mache es unmöglich, den aktuellen Zustand mit dem vorherigen zu vergleichen. Bereits seit fünf Jahren könne man über die Messstellen im Land nachweisen, dass die Werte zurückgingen. „Die Düngeverordnung greift“, so der CDU-Mann.
Der Bericht wird im Umwelt- und Agrarausschuss weiter beraten.
Weitere Redner:
Heiner Dunckel (SPD), Joschka Knuth (Grüne), Dennys Bornhöft (FDP)