Die Ausbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante hat die Landespolitik veranlasst, eine Sondersitzung einzuberufen. Im Mittelpunkt der Beratung steht eine Regierungserklärung von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) zu der aktuellen Corona-Situation. Bei den Beratungen wird es auch um die Ergebnisse der Bund-Länder- Konferenz gehen, die an diesem Freitag tagt. Mit Rückendeckung der Koalitionsfraktionen will der Regierungschef die epidemische Lage für das Land feststellen, falls der Bund das nicht kurzfristig seinerseits macht. Hierzu liegt ein entsprechender von CDU, Grünen und FDP vor.
Die Maßnahme würde etwa die Schließung von Clubs und Diskotheken ermöglichen, von denen an mehreren Orten im Land zum Jahreswechsel zahlreiche Infektionen ausgegangen waren. Außerdem ist laut Landesregierung eine Sperrstunde von 23 bis 5 Uhr nicht ausgeschlossen. Zahlreiche Bundesländer haben inzwischen für ihr Land die epidemische Notlage wieder ausgerufen. In dem Antrag von CDU, Grünen und FDP heißt es: „Vor dem Hintergrund dieser Gesamtlage und der bestehenden Unsicherheiten bedarf es der Bereitstellung des Katalogs zusätzlicher infektionspräventiver Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus SARS-CoV-2 und dessen Varianten durch die Feststellung der Anwendbarkeit des in § 28a Abs. 1 bis 6 im Infektionschutzgesetz.“
SPD legt Maßnahmekatalog vor
Die SPD-raktion legte kurz vor Tagungsbeginn einen Antrag vor, der dazu aufruft, „in allen Bereichen die gemeinsamen Beschlüsse von Bund und Ländern zu Mindeststandards konsequent umzusetzen“. Unter anderem müssten FFP2-Masken zum „neuen Standard“ in öffentlichen Einrichtungen werden, etwa in Supermärkten oder in Bussen und Bahnen.
Auch seien kostenlose PCR-Test-Angebote deutlich auszuweiten. Dies soll laut SPD insbesondere mit Blick auf Beschäftigte in medizinischen Bereichen, den Schulen und Kindertagesstätten geschehen. Niedrigschwellig solle über das Angebot für PCR-Tests informiert werden.
AfD gegen Imfpflicht
Ein weiterer Antrag wurde von dem Zusammenschluss der AfD eingebracht. Die dreiköpfige Gruppierung lehnt darin eine Impfpflicht ab. „Ein an die dominierende Virusvariante Omikron angepasster Impfstoff ist derzeit nicht verfügbar“, heißt es in der Vorlage.
Aktuell:
Am Freitagnachmittag einigten sich Bundeskanzler und die Länderregierungschefs bei einer Bund-Länder-Sitzung auf eine Verschärfung der Corona-Regeln in der Gastronomie und eine Lockerung der Quarantänevorschriften. Um diee schnellstmöglich umzusetzen, sind weitere Sondersitzungen von Bundesrat und Bundestag nötig.
Beschlossen wurde bei der Konferenz eine 2G-plus-Regelung für Restaurants, Cafés oder Kneipen. Das bedeutet, dass nur noch Geimpfte mit tagesaktuellem Test Zugang erhalten sollen. Verkürzt und vereinfacht wird die Quarantäne für Kontaktpersonen. Sie müssen gar nicht mehr in Isolation, wenn sie eine Auffrischungsimpfung haben. Auch für Kontaktpersonen, die, vor weniger als drei Monaten, doppelt geimpft oder genesen sind, gilt die neue Ausnahme.