Der Landtag bekennt sich mit großer Mehrheit zum Atomausstieg und lehnt das Vorhaben der EU ab, Atomenergie als nachhaltig einzustufen. Die Abschaltung des letzten Kernkraftwerkes in Schleswig-Holstein, den Atommeiler Brokdorf, bezeichnete der Abgeordnete Thomas Hölck, dessen SPD-Fraktion das Thema auf die Tagesordnung gesetzt hatte, als Meilenstein. „Atomenergie ist nicht beherrschbar, sie hat in diesem Land nichts zu suchen“, sagte er. Es gebe mit Blick auf die Zukunft keine Alternative zur Energiewende.
Sprecher der Koalitionsfraktionen schlossen sich den Ausführung des Sozialdemokraten inhaltlich weitgehend an, gaben aber zu bedenken, dass der Atomausstieg bereits beschlossene Sache sei. „Daran hat sich auch nichts geändert“, erklärte Andreas Hein (CDU). Atomenergie als nachhaltig einzustufen, wie es die EU plant, sei „nicht hinnehmbar“.
Nobis befürchtet Versorgungslücke
Einzig Jörg Nobis (AfD) sprach sich dafür aus, Atomenergie als Brückentechnologie in Betracht zu ziehen. Er befürchtet eine Versorgungslücke, die seiner Ansicht nach mit Erneuerbaren Energien allein nicht zu schließen sein werde.
Der Ursprungsantrag der SPD fand keine Mehrheit, zugestimmt wurde dem Alternativantrag der Koalitionsfraktionen. Ein Antrag des AfD-Zusammenschlusses wurde ebenfalls abgelehnt.
Weitere Redner:
Oliver Kumbartzky (FDP), Bernd Voß (Grüne), Lars Harms (SSW), Umwelt-/Energieminister Jan Philipp Albrecht (Grüne)