Das neue Jobticket im Land wird gut angenommen. Ein halbes Jahr nach der Einführung nutzen bereits mehr als 6300 Beschäftigte die rabattierte Monatskarte für den ÖPNV, berichtet Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) in Vertretung für Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) dem Plenum. „Die Zwischenbilanz kann sich sehen lassen“, sagte die Ministerin. Das Jobticket sei ein großer Erfolg, es habe die Erwartungen deutlich übertroffen. Ziel sei es gewesen, im ersten Jahr 1000 Tickets zu vergeben.
Mit dem Jobticket sei ein „echter Anreiz“ geschaffen worden, auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umzusteigen. Es sorge für einen „günstigen und nachhaltigen Weg zur Arbeit“, so Heinold weiter. Aktuell gebe es 118 Rahmenverträge mit Firmen, 70 Prozent davon aus der Privatwirtschaft. Das Pendlerticket wird doppelt subventioniert durch einen monatlichen Arbeitgeberzuschuss und einen Zuschuss des Nahverkehrsverbunds Schleswig-Holstein (NAH.SH). Die NAH.SH erhält dafür in diesem Jahr eine Anschubfinanzierung vom Land in Höhe von zwei Millionen Euro.
Opposition noch nicht zufrieden
Stephan Holowaty (FDP) bezeichnete das Jobticket als „absolute Erfolgsgeschichte“ für Menschen und Unternehmen. Dabei sei ein entscheidender Punkt, dass die meisten Nutzer Umsteiger seien, die nun auf das Auto verzichteten, um Busse und Bahnen zu nutzen. Auch für den Arbeitgeber Land sei das Ticket eine „lohnende Ausgabe“ und für die Verkehrsunternehmen eine sichere Einnahmequelle.
Der Opposition reichen die Bemühungen noch nicht. Die vorgelegten Zahlen machten deutlich, „das Jobticket steckt noch in den Kinderschuhen“, sagte der Verkehrsexperte Kai Vogel (SPD). Beim Blick auf 1,4 Millionen Erwerbstätige in Schleswig-Holstein seien 6300 Ticket-Nutzer wenig. Ein vergleichbares Angebot in Hamburg nutzten aktuell 200.000 Menschen. „Da ist noch viel Luft nach oben“, so Vogel. Und er gab zu bedenken, dass in vielen ländlichen Regionen noch nicht auf das Auto verzichtet werden könne.
Weitere Redner:
Lukas Kilian (CDU), Andreas Tietze (Grüne), Jette Waldinger-Thiering (SSW)