Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) hat im Plenum mündlich den „Bericht zur Strategie für die Zukunft der Niederungen bis 2100“ vorgestellt. Das eigentliche Papier soll bis 2023 vorliegen, so der Minister. Er betonte, dass die Zukunft der Niederungen eine „Generationenaufgabe“ sei, dass mache die Zahl 2100 deutlich. Albrecht mahnte, dass die Niederungen schon jetzt an den Klimawandel angepasst werden müssenAber: „Niederungen sind nicht nur vom Klimawandel betroffen, sondern auch Teil des Klimaschutzes“. Denn Niederungen stünden auch beim Thema Artenschutz im Fokus und seien als prägendes Bild unserer Landschaft weiterzuentwickeln. Eine große Rolle bei dem Thema spiele die Wiedervernässung von trockenen Moorflächen.
Als Niederung bezeichnet man ein flaches Stück Land, das unter oder über 2,5 Meter Normalhöhennull liegt, werden die Flächen nicht künstlich entwässert, beispielsweise durch Siele, Gräben oder Pumpwerke, ist der Bereich ständig vernässt. Niederungen gibt es nicht nur entlang von Flussläufen, auch Moore und die für Schleswig-Holstein typische Marschlandschaft, aus dem Meer entstandene flache Gebiete, die nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen, gehören dazu. In Schleswig-Holstein sind circa. 20 Prozent der Landesfläche, insgesamt 315.000 Hektar (circa 293.000 Hektar an der Westküste und der Elbe, circa 22.900 Hektar an der Ostküste) den Niederungen zuzurechnen.
„Es müssen Strategien erstellt werden, für Probleme die wir heute schon kennen“, sagte der CDU-Abgeordnete Heiner Rickers, und Stefan Bolln von der SPD stellte klar: „Klimaschutz und Naturschutz kann nur mit der Landwirtschaft funktionieren“. Über Jahrzehnte etablierte Strukturen müssten hier aufgebrochen werden.
Der Landtag nahm den Bericht formell zur Kenntnis.
Weitere Redner:
Bernd Voss (Grüne), Oliver Kumbartzky (FDP), Lars Harms (SSW).