Schleswig-Holstein wird einen Innovationspreis für die maritime Wirtschaft ausschreiben. Das kündigte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) an. Wie der Preis dotiert ist oder wer in der Jury sitzt, wurde nicht genannt. Der Minister reagierte damit auf einen entsprechenden Antrag der Jamaika-Koalition, der gegen die Stimmen der SPD angenommen wurde. Die Sozialdemokraten hatten zusätzlich einen maritimen Gipfel gefordert.
Thomas Hölck (SPD) nannte den Innovationspreis „lediglich eine nette Geste“. Er kritisierte, es gebe von der Landesregierung keine intelligenten, nachhaltigen Konzepte für die Branche. Zudem sei „ein Werftengipfel nicht zustande gekommen“. Dabei würden in Schleswig-Holstein im Schiffbau rund 30.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in rund 2.100 Unternehmen arbeiten. „Damit ist die Industrie eine Schlüsselindustrie“, so Hölck.
Wir brauchen keinen weiteren „Stuhlkreis“
Auch SSW und AfD unterstützten einen maritimen Gipfel. „Wir kommen nur gemeinsam aus der Krise raus – und dafür brauchen wir den Dialog“, sagte Christian Dirschauer (SSW). Jörg Nobis (AfD) erklärte, um die maritime Wirtschaft in Deutschland zu stärken und zu erhalten, brauche es „ein klares Bekenntnis für den Werftenstandort“ und mehr Fördergelder.
Es gehe darum deutlich nach außen zu zeigen, wie innovativ das Land gerade in der maritimen Wirtschaft ist, hielt Minister Buchholz dagegen und verwies auf zahlreiche umweltbewusste Projekte der Branche, die es bereits gebe. Einen weiteren Gipfel brauche hingegen „kein Mensch“. Es gebe so viele Kontakte in die Branche, „da brauchen wir keinen neuen Stuhlkreis“, so Buchholz.
FDP: Auch Wehrschiffe einbeziehen
Ähnlich äußerte sich Andreas Tietze (Grüne). Mit dem Innovationspreis zeige Schleswig-Holstein, was es innovativ kann „und auch, was wir in Sachen Energiewende wollen“. Kay Richert (FDP) betonte, so könne man auch junge Leute für die Branche interessieren: „Wir wollen auch einen Beitrag leisten für die Akquise von Fachkräften.“ Dabei, so Richert, sei auch die wehrtechnische Schiffsindustrie zu berücksichtigen. „Unsere Werften leisten einen wesentlichen Beitrag, dass Schifffahrt klimagerechter wird. Dann sollten wir das mit einem Innovationspreis auszeichnen, damit jeder weiß, das ist ein umweltfreundliches Schiff Made in Schleswig-Holstein“, ergänzte Lukas Kilian (CDU).