Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

6. April 2023 – Umwelt- und Agrarausschuss

LNG-Terminal ist nachts noch zu laut

In Brunsbüttel wurden am LNG-Terminal zulässige Lärm-Werte überschritten, auch gab es Beschwerden über zu helles Licht von dem Spezialschiff Höegh Gannet. Im Umweltausschuss berichtet die Landesregierung über den Sachstand.

Der schwimmende LNG-Terminal „Höegh Gannet“ spiegelt sich am Kai des Elbehafens Brunsbüttel Ports in einer Pfütze.
Der schwimmende LNG-Terminal „Höegh Gannet“ spiegelt sich am Kai des Elbehafens Brunsbüttel Ports in einer Pfütze. Foto: dpa, Marcus Brandt

Vom LNG-Terminal in Brunsbüttel gingen bei einer Messung Ende März zu hohe Lärm-Immissionen aus. Zudem gibt es von Anwohnern Beschwerden über Lichtbelästigungen. Das teilte Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) am Mittwochnachmittag im Umwelt- und Agrarausschuss mit. Der Brunsbütteler FDP-Abgeordnete Oliver Kumbartzky hatte das Thema auf die Tagesordnung gesetzt. „Das Thema bewegt die Region“, begründete er den Vorstoß.

Konkret geht es um die fast 300 Meter lange Höegh Gannet, einer sogenannten Floating Storage and Regasification Unit (FSRU). Das Spezialschiff bietet eine schnelle Übergangslösung zum Anlanden von verflüssigtem Erdgas – im englischen abgekürzt mit LNG. Seit Ende Januar liegt es in Brunsbüttel. Das schwimmende LNG-Terminal ist in der Lage, das stark komprimierte flüssige Erdgas aufzubereiten, damit es in Pipelines an Land eingespeist werden kann.

Licht kann kaum gedimmt werden

Bei einer Messung am späteren Abend des 29. März seien Immissionswerte von 52 und 49 Dezibel gemessen worden, teilte Goldschmidt mit. Erlaubt sind in dem Gebiet tagsüber zwar 60 Dezibel, nachts jedoch maximal 45 Dezibel. Allerdings habe zu dem Zeitpunkt auch ein zweites Schiff dort gelegen, hieß es. Bereits zuvor hatten sich dem Minister zufolge Anwohner über zu viel Lärm der FSRU beschwert und sogar Anzeige bei der Polizei gestellt. Ursache hierfür seien zu laute Kühler einer Gasverbrennungsanlage gewesen. Das Problem habe mittlerweile beseitigt werden können. Ein Sachverständiger soll nun weitere Messungen vornehmen.

Wenig Hoffnung gab es in Bezug auf eine Reduzierung der Licht-Emissionen. So etwas sei aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen kaum möglich, hieß es. Sandra Redmann (SPD) erkundigte sich, ob der Betreiber RWE hier nicht mehr machen könnte. Das Unternehmen verhalte sich bereits „extrem kooperativ“, erklärte Minister Goldschmidt.