FC Landtag formiert sich neu

Bereits seit 1971 spielen Schleswig-Holsteins Landtagsabgeordnete jenseits aller Parteigrenzen gemeinsam Fußball. Als FC Landtag treten sie im ganzen Land oder manchmal auch jenseits der Landesgrenzen an und sammeln Spenden für wohltätige Zwecke. Nachdem es in den letzten fünf Jahren ruhiger geworden war mit den Aktivitäten auf dem Grün, formiert sich jetzt wieder eine neue Spielergeneration. Unter der Teamleitung der Abgeordneten Jan Kürschner (Grüne) und Martin Balasus (CDU) wird seit einigen Monaten schon regelmäßig trainiert. Und das aus gutem Grund, denn: Es gibt bereits mehrere Anfragen für Spiele und inzwischen sogar eine feste Terminvereinbarung für eine ganz besondere Partie.

So wird der FC Landtag am 15. Juni ins dänische Apenrade reisen, wo am Knivsberg ein Testspiel gegen das „Team Nordschleswig“ vereinbart ist. Mit Blick auf die am 28. Juni beginnende Europameisterschaft der nationalen und kulturellen Minderheiten, die „Europeada“, will die Auswahl der deutsch gesinnten Dänen gegen die Abgeordneten aus Kiel ihr Können testen, bevor es für sie bei dem Minderheiten-Turnier um Punkte und Pokale geht. Und der FC Landtag nimmt mit dem vereinbarten Match nördlich der Grenze eine Tradition vergangener Zeiten wieder auf, als sich regelmäßig mit Teams aus Dänemark gemessen wurde. Allerdings kickte zuletzt die Abgeordneten-Elf aus Kiel im August 2003 gegen eine Nordschleswig-Auswahl. Das letzte Spiel in Dänemark war eine Begegnung mit dem Team des Folketings in Kopenhagen im Januar 1999.

Parlament begrüßt „Europeada“

Im März hatte der Landtag sogar in der Plenartagung um breite Aufmerksamkeit für die „Europeada“ geworben. Neben den Nordschleswigern nehmen aus Schleswig-Holstein auch die dänische Minderheit, die Friesen sowie die Sinti und Roma teil. Zu den Gegnern gehören die Okzitanier aus Südfrankreich, die Burgenlandkroaten aus Österreich oder die Zimbern aus Italien. Das Minderheiten-Turnier sei „beispielhaft für den Zusammenhalt und den kulturellen Austausch von Minderheiten und Sprachgemeinschaften“, heißt es in einem Antrag von Koalition und SSW, der einstimmig angenommen wurde.