Europa ist nichts Gegebenes, kein unverrückbares Gut. Am „Projekt Europa“ muss ständig gearbeitet werden. Gerade jetzt und heute gibt es sehr viel zu tun. Landtagsvizepräsidentin Eka von Kalben wies in ihrer Eröffnungsrede zudem darauf hin, dass Europa in diesen Tagen vor großen Herausforderungen stehe. „Der verbrecherische Angriffskrieg Russlands hat uns vor Augen geführt, wie zerbrechlich der Frieden auch in Europa ist. Doch gerade in solchen Zeiten dürfen wir nicht vergessen, dass Europa mehr ist als eine politische Institution oder eine wirtschaftliche Union. Europa ist vor allem ein Projekt der Menschen – ein Projekt des Zusammenhalts, der Solidarität und der Demokratie“, betonte von Kalben.
Die Ausstellung „Erzähl mir von Europa!“ des Vereins Arbeit an Europa e. V. sei ein eindrucksvolles Zeugnis dieser europäischen Idee. „Durch die fesselnden Porträtfotografien von Maximilian Gödecke und die bewegenden Lebensgeschichten, festgehalten in den Interviews mit den ‚Europazeugen‘, erhalten wir einen intimen Einblick in die Vielschichtigkeit und die gemeinsame Geschichte unseres Kontinents. Es ist eine Erinnerung daran, dass Europa nicht nur aus politischen Institutionen besteht, sondern vor allem aus den Menschen, die es bewohnen und mit Leben füllen“, ergänzte die Vizepräsidentin.
„Europazeugen“ berichten aus ihrem Leben
Einen besonderen Dank richtete von Kalben an Karl-Heinz Lambertz, der aus Belgien angereist war, um an der Eröffnung der Ausstellung teilzunehmen. Dieser habe in seiner langjährigen Arbeit für die Regionen Europas – unter anderem als Präsident des Ausschusses der Regionen – viel dazu beigetragen, dass Europa, das aus vielen Regionen und vielen Teilen bestehe, diese Vielfalt nicht vergesse. „Als deutschsprachiger Belgier bringt Herr Lambertz eine Perspektive ein, die wir im Bundesland mit der größten Minderheitendichte in Deutschland nachvollziehen können“, unterstrich von Kalben.
Die Ausstellung „Erzähl' mir von Europa!“ präsentiert die leidenschaftliche Arbeit von über 50 jungen Europäerinnen und Europäern aus rund 40 Ländern. In mehr als 30 europäischen Sprachen interviewten sie Vertreterinnen und Vertreter der Generation ihrer Groß- und Urgroßeltern. Als „Europazeugen“ berichten diese von einem erfahrungsreichen Leben und ihrer mit Europa verwobenen Tätigkeit in Politik, Kultur und Wissenschaft. Geschichte und Zukunft der europäischen Idee wurden so in einem vielstimmigen Panorama festgehalten.