Christian Dirschauer (SSW) am 25. Juli, dem letzten Sitzungstag vor der Sommerpause: „Am Ende der Debatte bleibt mir dann auch nur noch zu sagen: Ihnen allen einen schönen Urlaub. Sollten Sie im Urlaub nach Flensburg kommen, melden Sie sich bitte nur, wenn Sie ein Fischbrötchen essen wollen. Das geht dann auf mich. Schönen Urlaub!“
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Claus Ruhe Madsen (Verkehrsminister, CDU), gebürtiger Däne, am 24. Juli in der Debatte über ein Tempolimit auf Autobahnen: „Was ich mit dem Blick des Dänen, bevor er nach Deutschland kam, sagen will, ist Folgendes: Ja, ich erinnere mich an meine Teenagerzeit, an die Freude, wenn ich in Richtung dänisch-deutscher Grenze fuhr. Ewig lange dauerte das, aber endlich war die Grenze da. Freie Fahrt. Riesenbegeisterung. Im Grunde genommen könnte man sagen: Synonym für Deutschland: Autobahn. Ein geiles Wort. Dänen lieben Autobahnen.“
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Bernd Buchholz (FDP) am 24. Juli in der Debatte über ein Tempolimit auf Autobahnen: „Die Deutsche Bahn AG hat vor wenigen Wochen auf dem Hochgeschwindigkeitskorridor zwischen Berlin und München einen ICE erstmals über 400 Kilometer pro Stunde gebracht. Das Interessante dabei ist, dass der Zug trotzdem verspätet angekommen ist.“
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Lukas Kilian (CDU) am 24. Juli in der Debatte über ein Tempolimit auf Autobahnen: „Beginnen wir aber mit einer kleinen Zeitreise, Wir fliegen zurück in das Jahr 1989, genauer gesagt zum 30. Januar 1989. Der Abgeordnete Kilian ist auf den Tag genau zwei Jahre und einen Monat alt. Und ich halte mich laut Familienberichten nicht an das zu Hause geltende Bobbycar-Tempolimit.“
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Beate Raudies (SPD) am 19. Juni an die Adresse von Finanzministerin Silke Schneider, Grüne, in der Debatte über eine mögliche Anhebung der Pendlerpauschale: „Frau Ministerin, erlauben Sie, dass ich erstens noch einmal sage: Dieses Parlament entscheidet, was es diskutiert, welche Anträge es wann und wie diskutiert. Es ist egal, ob im Himmel Jahrmarkt ist, ob es im Koalitionsvertrag steht oder ob wir auf der Straße auf ein Thema angesprochen werden: Wir dürfen hier im Parlament alles diskutieren.“
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Sandra Redmann (SPD) am 20. Juni in der Debatte über Tierschutz: „Es ist echt super, wenn Menschen Hilfe leisten und genau hinschauen, aber es darf nicht sein, dass jetzt jeder Vogel, der an einem Baum sitzt und nicht schnell genug abhauen kann, mitgeschleppt wird. Und nicht jeder Igel, der durch den Garten stromert, muss gebadet und gekuschelt werden.“
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Birte Pauls (SPD) am 19. Juni in der Debatte über geschlechtersensible Medizin: „Unter dem Motto ‚Frauenherzen schlagen anders‘ hat die SPD-Fraktion am 2. April 2025 zu einer Veranstaltung ins Landeshaus eingeladen, zu der wir 140 Gäste begrüßen durften. Ich glaube, da waren sechs Männer oder so. Das war auch lustig.“
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Annabell Krämer (FDP) am 19. Juni in der Debatte über E-Sport in Schleswig-Holstein: „E-Sport ist mehr als nur Zocken. Es ist Ausbildung, digitale Kompetenzvermittlung, Wirtschaftsfaktor und ein Instrument gegen Vereinsamung und digitale Abhängigkeit. Ich hoffe sehr, mein Sohn hört das heute nicht.“
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Christopher Vogt (FDP) am 19. Juni in der Debatte über Wipo-Unterricht an den Schulen mit Blick auf CDU-Fraktionschef Tobias Koch: „Man kann natürlich Gegenwind nur als Rückenwind wahrnehmen, wenn man eine 180-Grad-Wende hingelegt hat. Ich möchte aus Copyright-Gründen sagen: Ich habe diesen brillanten Gedanken mit dem Kollegen Koch eben gemeinsam entwickelt, der das reumütig auch so gesehen hat.“
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Lukas Kilian (CDU) am 18. Juni in der Debatte über das Mietrecht: „Jeder von uns, und ich hoffe, das ist bei den allermeisten so, kommt mit einer Vorgeschichte, mit einem beruflichen Hintergrund hierher. Es gibt nicht den Juristen Kilian und den Parlamentarier Kilian, sondern es gibt ein Gesamtwerk.“
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Birgit Herdejürgen (SPD) am 18. Juni in der Debatte über den Verwaltungskostenbeitrag von 60 Euro pro Semester, den Studenten an schleswig-holsteinischen Hochschulen neuerdings zahlen müssen: „Ich kann nur sagen: Bei meinen Eltern gehörte das Argument, alle anderen machen es ja auch, nicht zu den erfolgreichsten.“
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Birgit Herdejürgen (SPD) am 18. Juni in der Debatte über den Verwaltungskostenbeitrag von 60 Euro pro Semester, den Studenten an schleswig-holsteinischen Hochschulen neuerdings zahlen müssen: „Und an dieser Stelle kommt die Landesregierung jetzt mit der Idee, auch den Studierenden die Chance zu geben, ihren Beitrag zur Konsolidierung der Landesfinanzen zu leisten. Da zählt Gemeinschaftsgeist, da spucken wir alle in die Hände, haken uns unter und retten den Landeshaushalt. Unfassbar, dass die Betroffenen diese einmalige Möglichkeit nicht zu schätzen wissen.“
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Annabell Krämer (FDP) am 18. Juni nach einem Beitrag von Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen, CDU, zur Förderpolitik des Landes: „Werter Herr Minister, zunächst einmal ehrt es Sie, dass Sie dazu gesprochen haben. Ich habe eigentlich erwartet, dass die Finanzministerin zu diesem Tagesordnungspunkt spricht. Ich denke, Sie mussten Schnick-Schnack-Schnuck spielen, weil es keiner wollte, und Sie haben sich dann geopfert.“
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Christopher Vogt (FDP) am 18. Juni an die Adresse der CDU-Fraktion: „Ich war gestern auf Ihrem Empfang nach dem Parteitag. Laden Sie mich auch gern zu Ihrem Parteitag ein, da komme ich auch. Ich werde da mit einem Grußwort ein bisschen Stimmung in die Bude bringen. Die Debattenkultur der Union auf Parteitagen ist ja legendär, da geht es richtig rund.“
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Martin Balasus (CDU) am 18. Juni in der Debatte über ein Handy-Verbot an Schulen: „Ab dem nächsten Schuljahr wird die private Handynutzung an unseren Schulen bis einschließlich Klasse 9 untersagt. Endlich. Das bedeutet: Konzentrieren statt konsumieren, kommunizieren statt kommentieren, soziales Miteinander statt sozialer Medien, toben und bewegen statt an dem Stuhl zu kleben.“
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Bernd Buchholz (FDP) am 22. Mai in der Debatte über klimafreundliche Gebäudesanierung: „Wenn ich mit meiner 21 Jahre alten Gasheizung heute darüber nachdenke, eine Wärmepumpe einzubauen, dann möchte sich der Steuerzahler insgesamt daran bei mir mit 15.000 Euro beteiligen. Das ist lieb von euch. Aber ehrlich gesagt, ist das sinnvoll, dass man einem wie mir auch noch 15.000 Euro extra gibt? Es tut mir leid. Das tut nicht not.“
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Martin Habersaat (SPD) am 23. Mai zur frisch vereidigten Bildungsministerin Diorit Stenke, CDU: „Ich weiß ja, dass niemand in die CDU eintritt mit dem Ziel, die Welt zu verändern. Dennoch möchte ich Sie heute bitten, den Zauber des Neuanfangs zu nutzen, um in der schleswig-holsteinischen Bildungspolitik die Dinge künftig anders zu machen als bisher.“
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Lasse Petersdotter (Grüne) am 21. Mai in der Debatte über den Landeshaushalt und Notkredite im Fall von Naturkatastrophen: „Wir schaffen es nicht in wenigen Monaten, Straßenstriche oder ähnliches oder ganze Bereiche und Stadtteile wieder neu aufzubauen. [Das Protokoll vermerkt „Unruhe und vereinzelte Heiterkeit“.] Landstriche, wollte ich sagen! Mein Geschichtslehrer hat einmal gesagt: Ich soll in die Politik gehen, ich kann immerhin noch rot werden.“
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Birte Pauls (SPD) am 22. Mai in der Debatte über die flächendeckende Versorgung mit Medikamenten: „Im – ich verspreche, ich sage dieses Wort jetzt nur ein Mal – ‚Arzneimittellieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungesetz‘ – ja, das ist schon eine echte Kunst – sind erhöhte verbindliche Bevorratungspflichten von Arzneimitteln geregelt.“
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Niclas Dürbrook (SPD) damals 35 Jahre alt, am 26. März über den CDU-Abgeordneten Lukas Kilian, damals 38 Jahre alt, in der Debatte über Tarife im ÖPNV: „Ich habe gestern versucht, in der NAH.SH-App das Ticket zu buchen, und ich bin daran gescheitert. Es war mir nicht möglich, das Nachbarticket in der NAH.SH-App zu buchen. Ich dachte erst, es liegt an mir. Ich bin schon ein bisschen älter. Ich bin nicht ganz so alt wie der Kollege Kilian, aber schon ein bisschen älter.“
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Eka von Kalben (Grüne) am 27. März: „Was bedeuten eigentlich die Bonn-Kopenhagener Erklärungen für Menschen, die – wie ich – aus dem Hamburger Rand kommen? Ich glaube, dass viele aus der jüngeren Generation wahrscheinlich denken, das ist irgendwie so eine Städtepartnerschaft, weil viele gar nicht mehr wissen, dass Bonn mal unsere nationale Hauptstadt war.“
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Christian Dirschauer (SSW) am 27. März, nachdem er den ersten Teil seiner Rede auf Dänisch gehalten hat: „Meine Damen und Herren, wir sind in der Minderheitenpolitik schon weit gekommen, und ich glaube, der Applaus macht das gerade noch mal deutlich. 90 Prozent haben nicht verstanden, was ich gesagt habe, aber es wird trotzdem applaudiert. Herzlichen Dank dafür.“
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Lasse Petersdotter (Grüne) am 27. März auf die Forderung des FDP-Abgeordneten Bernd Buchholz, bestimmte Passagen aus den Northvolt-Akten zu zitieren: „Wenn Sie mir eine Zwischenfrage stellen und ich dafür weitere Redezeit bekomme, zitiere ich Ihnen, was Sie wollen.“
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Lukas Kilian (CDU) am 27. März auf die Forderung von FDP-Fraktionschef Christopher Vogt, der Bund solle bestimmte Akten zum Thema Northvolt veröffentlichen: „Lieber Herr Vogt, ich würde es mir manchmal anders wünschen, aber leider ist es in meiner Bundespartei nicht so, dass ich da den Durchgriff habe.“
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Serpil Midyatli (SPD) droht CDU-Fraktionschef Tobias Koch am 27. März indirekt mit einem Untersuchungsausschuss zum Thema Northvolt: „Meine Damen und Herren, Herr Koch, das Parlament ist dafür da, die öffentliche Aufklärung dieses Sachverhalts zu betreiben. Wenn Sie die nicht hier im Parlament auf diese Art und Weise herstellen, werden wir die auf andere Art und Weise herstellen müssen. Bewahren Sie mich davor!“
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Jette Waldinger-Thiering (SSW) am 28. März als Reaktion auf einen Zwischenruf: „Das ist nicht ‚oh Mann, oh Mann‘, und das ist auch nicht ‚oh Frau, oh Frau‘!“
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Michel Deckmann (CDU) am 29. Januar in den Beratungen zum Haushalt des Innenministeriums als Antwort auf eine Nachfrage von Beate Raudies, SPD: „Dann bin ich froh, dass wir hier geeint sind und dass diese Irritation aufgeklärt werden konnte. Da sind wir ja am Ende des Tages auch Servicefraktion und helfen da immer gerne weiter.“
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Martin Habersaat (SPD) verwendet am 29. Januar Zitate des einstigen US-Präsidentin und der Grünen-Sozialministerin: „Meine Damen und Herren, ich habe mit Aminata Touré begonnen, und ich will mit John F. Kennedy enden.“
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Lasse Petersdotter (Grüne) am 31. Januar über den CDU-Abgeordneten Lukas Kilian, der Notar ist: „Wenn man dreimal ‚Notar‘ sagt, erscheint er hinter einem.“
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Martin Habersaat (SPD) am 26. Februar über ein Gespräch des Grünen-Fraktionsvorsitzenden Lasse Petersdotter mit der Kieler Studentenzeitschrift „Albrecht“: „Ich habe ja schon das harte Interview gelesen, dass Sie im ‚Albrecht‘ geben mussten. Das war ja krass, da fehlte nur die Frage: Wie schaffen Sie es, bei dem Stress so gut auszusehen, Herr Petersdotter?“
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Bernd Buchholz (FDP) am 26. Februar in der Beratung zur geplanten Kieler Stadtbahn über unterschiedliche Meinungen von Landes-CDU und Kieler Ortsverband: „Sie bekommen also zu diesem Punkt von der CDU alles geliefert: Wir unterstützen das Projekt, sind aber dagegen.“
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Bernd Buchholz (FDP) am 27. Februar zum Vorschlag, das Land solle die GEMA-Gebühren für diverse Organisationen übernehmen: „Wenn die Landesregierung verpflichtet werden soll, etwas zu prüfen, finde ich das immer gut. Prüfen Sie sich ruhig dumm und dusselig!“