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Zum 36. Mal tagt das Altenparlament im Landtag. Nach engagierter Beratung steht der Appell: Senioren wollen fit für das digitale Zeitalter sein – aber sie pochen auch auf das Recht, im Alltag ohne Computer und Smartphone bestehen zu können.
Schleswig-Holsteins Senioren haben heute bei dem diesjährigen Altenparlament im Kieler Landtag das „Recht auf analoge Teilhabe“ in das Zentrum ihrer Beratungen gestellt. Behörden, Arztpraxen und Banken müssten auch ohne Computer oder Smartphone erreichbar sein, forderten die rund 80 Delegierten aus Seniorenräten, Sozialverbänden, Parteien und Gewerkschaften nach mehrstündiger Diskussion.
Die Landespolitik müsse ein „Leben mit und ohne Internet" ermöglichen, heißt es in dem Forderungskatalog, den die Teilnehmer zwischen 60 und 85 Jahren im Plenarsaal beschlossen haben. Der „analoge Weg der Information und Versorgung der älteren Menschen“ müsse „gleichberechtigt im Gesetz verankert“ werden: „Wir fordern die Sicherstellung analoger Lösungen mit Kontaktmöglichkeiten per Telefon, Post oder persönlich.“ Auch die „Zwangs-Digitalisierung in der Personenbeförderung“ ist den Altenparlamentariern ein Dorn im Auge. Sie kritisieren, dass das Deutschlandticket bei vielen Anbietern nicht mehr als Chipkarte, sondern nur noch per App verfügbar ist und dass die Deutsche Bahn bestimmte Sparangebote nicht mehr am Fahrkartenautomaten bereithält. Zugleich ruft das Altenparlament die Politik auf, das Digital-Training für Senioren, etwa an den Volkshochschulen, stärker zu fördern.
Landtagspräsidentin Kristina Herbst äußerte in ihrem Grußwort Verständnis für die Anregungen: „Medienkompetenz ist für uns alle ein wichtiger Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe. Zugleich dürfen wir aber diejenigen nicht aus dem Blick verlieren, die über diese Kompetenzen nicht verfügen.“ Herbst betonte: „Bei Behörden oder Gesundheitseinrichtungen müssen analoge Zugänge geöffnet bleiben, um Menschen ohne entsprechende technische Geräte oder Kenntnisse nicht auszuschließen.“
Es war die 36. Auflage des Altenparlaments, das „eine feste Größe in der politischen Landschaft unseres Bundeslandes“ sei, wie Herbst hervorhob. Das jährliche Treffen gebe „verlässlich wertvolle Impulse für die Debatten des Schleswig-Holsteinischen Landtages“. An der Beratung nahmen auch Abgeordneten aus allen Fraktionen teil. Das Abschlusspapier wird nun den Landtagsfraktionen, der Landesregierung und den schleswig-holsteinischen Bundestagsabgeordneten vorgelegt.
Der komplette Beschlusskatalog wird in Kürze veröffentlicht auf der Website des Altenparlaments
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