Der Landtag hat sich geschlossen hinter die Bewerbung Kiels für die Segelwettbewerbe der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2036 oder 2040 gestellt. In einem von allen Fraktionen eingebrachten und dann auch einstimmig verabschiedeten Dringlichkeitsantrag wird die Bedeutung der Spiele für Nachhaltigkeit, Sportförderung und Stadtentwicklung hervorgehoben.
Die Fraktionen bekräftigten unisono ihre Unterstützung für die Olympia-Bewerbung Deutschlands mit dem Segelstandort Kiel. Die Landeshauptstadt sei ein idealer Austragungsort für Segeln, Coastal Rowing (Küstenrudern) und Freiwasserschwimmen, heißt es. Es bestünde die Chance, nachhaltige Infrastrukturprojekte und gesellschaftliche Entwicklungen zu fördern. Die Olympischen Spiele hätten für Kiel und Schleswig-Holstein bereits 1972 wichtige Impulse gebracht: Der Ausbau des Olympiazentrums in Schilksee, der Bau der Autobahn A215 oder die Holtenauer Hochbrücken prägen die Region bis heute, hieß es.
Bereits die Segelwettbewerbe der Spiele von 1936 in Berlin und 1972 in München fanden vor Kiel statt. Hamburg hatte eine Bewerbung für die Spiele 2024 gestartet, die aber bei einem Volksentscheid 2015 kassiert worden war. Die Segelwettbewerbe hätten in Kiel stattfinden sollen. Die Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) will 2025 entscheiden, ob sich Deutschland um die Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele im Jahr 2036 oder 2040 bewirbt.
Stimmen aus dem Plenum
Tobias Koch (CDU):
„Lassen Sie uns das olympische Feuer in Schleswig-Holstein entfachen, damit unsere Nachfolger eines Tages verkünden können: ‚Die Olympischen Spiele in Schleswig-Holstein sind eröffnet.‘“
Lasse Petersdotter (Grüne):
„Die Olympischen Spiele sind mehr als zwei Wochen Sport. Es gibt weltweit nur zwei Momente, in denen wirklich alle Nationen zusammenkommen: vor den Vereinten Nationen und bei den Olympischen Spielen. Genau in dieser Zeit brauchen wir das, und Kiel kann in dieser Geschichte eine besondere Rolle spielen.“
Serpil Midyatli (SPD):
„Kiel hat mit der Kieler Woche und anderen internationalen Sportereignissen bewiesen, dass wir Großveranstaltungen reibungslos und erfolgreich durchführen können. Olympia wäre ein weiterer Schritt.“
Christopher Vogt (FDP):
„Olympia ist weit mehr als nur ein sportliches Großereignis. Es bringt Menschen aus aller Welt zusammen und kann für Schleswig-Holstein eine einzigartige Chance sein, um Sportförderung und Infrastruktur nachhaltig zu stärken.“
Lars Harms (SSW):
„Unterkünfte für die Spiele anschließend als bezahlbaren Wohnraum zu nutzen, wäre für alle Seiten ein absoluter Gewinn.“
Sabine Sütterlin-Waack (Innenministerin):
„Wir würden diesen Olympischen Geist gern einmal wieder hier in Schleswig-Holstein zu Gast haben. Zeigen wir der Welt, was das Sportland Schleswig-Holstein kann.“