In großer Einigkeit hat das Landesparlament am letzten Tag des Februar-Plenums für den Erlass einer landesweiten Katzenschutzverordnung votiert. In einem überfraktionellen Antrag fordern die Landtagsfraktionen die Landesregierung auf, darin eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für sogenannte Freigängerkatzen in Ergänzung zu den bereits bestehenden jährlichen Kastrationsaktionen festzulegen. So soll zukünftig die unkontrollierte Vermehrung von freilebenden Katzen und Hauskatzen mit Ausgang verhindert und die Auswirkungen der wildernden Tiere auf die heimische Tierwelt minimiert werden.
Von einem „versöhnlichen Wochenausklang“ angesichts der Einigkeit im Parlament sprach Annabell Krämer (FDP). Rund 2000 Abschüsse pro Jahr erzeugten Leid, heruntergekommene Katzen vegetierten im Elend. Nur mit der Verordnung könne man der überbordenden Katzenpopulation im Land Herr werden, die Kastrationsaktionen reichten dafür nicht aus. Der Norden gehöre als eines der ersten Bundesländer fast mit zu den Pionieren.
SPD: „ Ein guter Tag für den Tierschutz“
„Heute ist ein guter Tag für den Tierschutz in Schleswig-Holstein. Danke, dass uns das gelungen ist“, freute sich die SPD-Abgeordnete Sandra Redmann. „Wir übernehmen die Verantwortung für den Tierschutz, die Artenvielfalt und den respektvollen Umgang zwischen Mensch und Tier.“ Es werde nicht einfach sein die zu schaffenden Regeln konsequent durchzusetzen, aber man schaffe ein Bewusstsein für das Thema.
„Die Tierheime sind überlastet, die Zahlen drastisch gestiegen, nicht gechippte und registrierte Katzen sind nicht zuzuordnen“, sagte Cornelia Schmachtenberg (CDU), aber nun mache man sich auf den Weg zu weniger unkontrollierbarem Katzenelend im Land. „Wenn man Tiere hält, dann hat man Verantwortung und soll sich auch um sie kümmern“, so Schmachtenberg.
Regierung wird Konzept entwickeln
Tierschutzminister Werner Schwarz (CDU) sagte. „Wir werden alle Halterinnen und Halter verpflichten ihre Katzen zu registrieren, zu kennzeichnen und kastrieren zu lassen.“ Für die zwei jährlichen Katzenkastrationsaktionen wolle man auch weiterhin Geld zur Verfügung stellen. Zusammen mit Tierschutzorganisationen, Jagdverbänden, Tierärzten und den Kommunalen Landesverbänden soll nun ein Konzept zur Umsetzung der Katzenschutzverordnung entwickelt werden, die vier Jahre nach Start per Evaluation ausgewertet werden soll.
Weitere Redner:
Dirk Kock-Rohwer (Grüne), Michael Schunck (SSW)