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20. Mai 2025 - Mai-Plenum / Vorschau

Mehr Klimaschutz im Bauwesen

Schwerpunkt auf neue Heizsysteme, Vorrang für die Sanierung bestehender Gebäude, die Regierungkoalition soll sich zukünftig auf Bundesebene für eine Dekarbonisierung beim Hausbau einsetzen.

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Baustelle eines Mehrfamilienhauses.
© Foto: dpa, Patrick Pleul

Eine Studie der ARGE zeigt: Beim Bau und Rückbau von Wohnraum entstehen viele CO₂-Emissionen (sogenannte graue Emissionen). Diese müssen in Zukunft stärker beachtet werden, um den Klimaschutz im Bauwesen zu verbessern. Viele bestehende Gebäude können bereits mit wenig Aufwand und durch den Einsatz klimafreundlicher Heizsysteme CO₂-arm werden. Die Fraktionen von CDU und Grünen fordern die Landesregierung nun in ihrem Antrag auf, sich beim Bund für eine weitere Förderung solcher Heizsysteme einzusetzen.

Tiefe Sanierungen oder vorzeitiger Austausch von Bauteilen bringen demnach oft mehr Emissionen als sie einsparen – vor allem bei Nutzung klimaneutraler Heizenergie. Stattdessen sollte man einfache Maßnahmen fördern, etwa Heizsysteme besser einstellen, Heizkörper anpassen und Gebäudeteile nur austauschen, wenn ihre Lebensdauer abgelaufen ist.

Sanierung vor Abriss

Neue Heizsysteme, die Treibhausgase ausstoßen, sollten nicht mehr eingebaut werden – im Einklang mit den Klimazielen von EU, Bund und Land. Die Landesregierung wird aufgefordert, sich im Bund dafür starkzumachen, dass graue Emissionen stärker in Förderprogrammen (z. B. KfW) und bei Bauvorgaben berücksichtigt werden. Wiederverwendbare Materialien und die Sanierung bestehender Gebäude sollten Vorrang vor Abriss und Neubau haben. Nur wenn nötig, etwa bei sehr schlechter Bausubstanz, darf abgerissen werden.

Das Land habe bereits Erleichterungen beim Bauen eingeführt, um Kosten zu senken. In Zukunft brauche es eine bessere Förderung für sozialen Wohnungsbau, einfachere Bauvorgaben und keine Pflicht zur umfassenden Sanierung, wenn sie nicht nötig ist. Früher habe der Fokus auf Energieeffizienz gelegen. Heute müsse man auch graue Emissionen berücksichtigen, da erneuerbare Energien und neue Heiztechniken (z. B. Wärmepumpen) weit verbreitet sind. Förderprogramme sollen sich an einer möglichst klimafreundlichen Wärmeerzeugung orientieren – passend zum jeweiligen Gebäude. Im Fokus: Gebäude mit besonders schlechtem energetischem Zustand (Worst Performing Buildings).

Fachgespräch im Innen- und Rechtsausschuss

Weniger graue Emissionen und gezielte Förderung würden ermöglichen, dass mit gleichen Mitteln mehr Gebäude energetisch verbessert werden, so der Antrag. Die Umnutzung leerstehender Gebäude, z. B. alter Gewerbebauten zu Wohnungen, spare Emissionen. Ein Fachgespräch im Innen- und Rechtsausschuss solle dieses Thema vertiefen.

(Stand: 16. Mai 2025)

Bericht folgt etwa eine Stunde nach Ende der Debatte

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Antrag der Fraktionen von CDU/Grünen
Drucksache 20/3217