Vom 23. bis zum 25. Mai fand das diesjährige Jahrestreffen der dänischen Minderheit (Årsmøde) mit einem Jubiläum statt: es war seit 1921 das 100. Treffen dieser Art. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Es lebe die Minderheit“. Landtagsvizepräsidentin Beate Raudies überbrachte am Sonntag (25.05.) in Schleswig die Grüße und Glückwünsche aller Abgeordneten des Schleswig-Holsteinischen Landtages. In ihrer Grußbotschaft unterstrich Raudies die Wertschätzung für die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein: „Ein starkes Land erkennt man daran, wie es mit seinen Minderheiten umgeht!“
Das 100. Jahrestreffen sei ein beeindruckendes Zeugnis für Kontinuität, Zusammenhalt und die Kraft einer nationalen Minderheit, die niemals still gewesen, sondern ein sehr aktiver Gestalter des gesellschaftlichen Miteinanders sei, betonte Raudies. Zwar sei die Vergangenheit der dänischen Minderheit durchaus bewegt. Die gemeinsame Geschichte Deutschlands und Dänemarks habe sich im Laufe der Jahrzehnte jedoch zu der europäischen Erfolgsgeschichte für ein friedliches Miteinander entwickelt, sagte die Vizepräsidentin des Landtages und ergänzte: „Aus einstigen Gegensätzen ist über die Grenze hinweg eine vertrauensvolle Partnerschaft gewachsen, in welcher wir kulturelle Vielfalt gemeinsam als Stärke begreifen.“
Raudies: Schleswig-Holstein wertschätzt Unterschiede
„Wir stehen für eine Gesellschaft, in der jede Identität zählt, in der sich niemand verstecken muss, in welcher Minderheiten nicht nur geduldet, sondern geachtet, gehört und in ihrer Bedeutung für unsere Demokratie geschätzt werden“, betonte Raudies. Schleswig-Holstein stehe für ein Miteinander, das Unterschiede nicht nivelliere, sondern wertschätze. „Dafür setzen wir uns gemeinsam politisch ein – ob in der Bildung, in der Kulturförderung oder im alltäglichen Dialog“, so Raudies abschließend.
Erklärtes Ziel der dänischen Jahrestreffen, die auf Einladung des Sydslesvigsk Forening stattfinden, ist es, der Bewahrung der dänischen Sprache, Kultur und der Identität der dänischen Minderheit in Deutschland zu dienen.