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17. Juli 2025 - Emmi-Verleihung 2025

Vier Preisträger mit „plattdeutschem Oscar“ ausgezeichnet

Zum neunten Mal wurde gestern (16. Juli) die „Emmi för Plattdüütsch in Sleswig-Holsteen“ vom Landtag, dem Bildungsministerium sowie dem Schleswig-Holsteinischen Heimatbund im Landeshaus verliehen.

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Silke Jansen (re.) von der Europa-Universität Flensburg wurde für ihre Masterthesis „Theoretische und praktische Überlegungen zur Umsetzung des Konzepts Kreatives Schreiben im Niederdeutschunterricht an Grundschulen in Schleswig-Holstein“ ausgezeichnet.
© Foto: Landtag, Sönke Ehlers

Vier Preisträger durften sich heute (Mittwoch, 16. Juli) bei der Emmi-Preisverleihung über die „Meerjungfrau aus Eisen“ freuen – und die Auszeichnung für ihre besonderen plattdeutschen Projekte mit nach Hause nehmen. „Mit der Emmi zeichnen wir Projekte aus, die die niederdeutsche Sprache lebendig halten und fördern“, sagte Landtagspräsidentin Kristina Herbst in ihrer Begrüßung. Sie zeigte sich erfreut, dass auch in diesem Jahr wieder ganz unterschiedliche Projekte ausgezeichnet werden konnten, die allesamt das großes Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das
Niederdeutsche belegen.

„In diesem Jahr haben sich 14 Projekte um eine Emmi beworben. Vier davon erhalten heute die begehrte Auszeichnung“, sagte Herbst und bedauerte zugleich, dass nicht noch mehr „Meerjungfrauen aus Eisen“ von der Jury vergeben werden konnten. Ihren Dank richtete die Parlamentspräsidentin an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die Mitglieder der
Jury, die die Preisträgerinnen und Preisträger unter allen Bewerbungen ausgewählt haben, sowie an den Handwerkerhof fecit aus Kiel, der – wie bereits in den Vorjahren – die Emmi-Figuren angefertigt hat.

Plattdeutsch als Heimat und Brücke zwischen Generationen

„Die Verleihung der Emmi ist ein besonderer Tag für die plattdeutsche Sprache und für all jene, die sich mit Herzblut für ihren Erhalt und ihre Weitergabe einsetzen“, sagte der Minderheitenbeauftragte des Ministerpräsidenten Johannes Callsen. Für den Erhalt und die Pflege der plattdeutschen Sprache brauche es vor allem Menschen, die sich dafür starkmachten. „Neben großen Projekten sind es insbesondere die kleineren Projekte an Schulen, Hochschulen und im
Ehrenamt, die das Plattdeutsche im Alltag mit viel Arbeit und Leidenschaft voran bringen“, sagte der Minderheitenbeauftragte. Callsen dankte der Jury, dem Landtag und den Preisträgerinnen und Preisträgern, die dazu beitrügen, dass Plattdeutsch auch kommenden Generationen bekannt bliebe. „Plattdeutsch ist mehr als Sprache – es ist Heimat, Brücke zwischen Generationen und Teil unseres kulturellen Erbes. Lassen Sie uns unsere Heimatsprache gemeinsam weiter erhalten.“

Der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes, Peter Stoltenberg, betonte in seinem Grußwort: „Die Regionalsprache Plattdeutsch muss lebendig und alltagstauglich bleiben. Dafür benötigen wir vielfältige Aktivitäten in allen Altersgruppen und Lebensbereichen. Die Emmi soll Anerkennung schaffen und zugleich als Ansporn dienen, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen oder neue Wege zu erkunden. Ich rufe Ihnen und euch zu: Macht weiter so!“
In der Kategorie Fachschulen, Fachhochschulen und Universitäten wurde Silke Jansen von der Europa-Universität Flensburg, für ihre Masterthesis „Theoretische und praktische Überlegungen zur Umsetzung des Konzepts Kreatives Schreiben im Niederdeutschunterricht an Grundschulen in Schleswig-Holstein“ ausgezeichnet.

Video über das Niederdeutsche im Alltag

In der Kategorie Sekundarstufe I ging die Auszeichnung an die Isarnwohld-Schule in Gettorf für ein selbstgefilmtes Video mit eigenständig erarbeiteten Beiträgen der Schülerinnen und Schüler. In dem Video wird dargestellt, wie uns das Niederdeutsche im Alltag begegnet, wenn man genau hinschaut. Im Bereich der Grundschulen setzten sich die Schülerinnen und Schüler der Grundschule in Rantrum durch. „De lütten Plattsnackers“ zeigen in ihrem Theaterstück, wie Kinder schon im Grundschulalter für die niederdeutsche Sprache begeistert werden können. Außerdem setzten sich Finja Studt, Birte Lorenzen, Ilona Hinrichsen und Christin Sievertsen von De Plattdüütsche Vereen Viöl un Umgebung mit ihrer „plattdüütsche Fohrradrallye“ in der Kategorie Ehrenamt gegen die Konkurrenz durch.

Die „Emmi för Plattdüütsch in Sleswig-Holsteen“ ist eine Auszeichnung für die Förderung des Plattdeutschen in unterschiedlichen Bildungs- und Freizeiteinrichtungen des Landes, die alle zwei Jahre vergeben wird. Die Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages verleiht die „Emmi“ gemeinsam mit dem Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie dem Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes e. V. Wer als Preisträger die „Emmi“-Skulptur nebst einer Urkunde mit nach Hause nehmen darf, entscheidet eine Jury aus Mitgliedern der AG Bildung des Beirates Niederdeutsch beim Schleswig-Holsteinischen Landtag. 2011 wurde der Preis als Nachfolge-Auszeichnung für das Plattdeutsche Schul-Siegel und für „Do mol wat op Platt“ ins Leben gerufen und erstmalig verliehen.

Alle Teilnehmer vereint: vier Projekte wurden bei der Emmi-Verleihung mit einem Preis ausgezeichnet.
Foto: Landtag, Sönke Ehlers