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24. September 2025 - September-Plenum

Katastrophenschutz: Aktionstag soll Resilienz stärken

Angesichts von Klimakrise und neuer Bedrohungslage in Europa fordern CDU und Grüne, Schülerinnen und Schüler besser auf Krisen vorzubereiten. Ein Landesaktionstag an Schulen soll Wissen und Resilienz im Katastrophenfall stärken.

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Wiebke Zweig (CDU): „Wir leben längst nicht mehr in einer Zeit, in der Sicherheit selbstverständlich ist.“
© Foto: Landtag, Sönke Ehlers

An einem jährlichen „Landesaktionstag“ sollen Schulkinder mit Bevölkerungs- und Katastrophenschutz vertraut gemacht werden – um im Krisenfall souverän reagieren zu können und um Nachwuchs für die Hilfsorganisationen zu rekrutieren. Dieser Vorschlag von CDU und Grünen stieß auch bei der Opposition auf Zuspruch. Die Landesregierung soll bis Jahresende ein entsprechendes Konzept vorlegen. „Wir leben längst nicht mehr in einer Zeit, in der Sicherheit selbstverständlich ist“, sagte Wiebke Zweig (CDU). Es gehe nicht darum, Ängste zu schüren, sondern darum, Sicherheit zu vermitteln: „Kinder und Jugendliche sollen früh lernen, sich zu schützen und handlungsfähig zu bleiben.“

„Bildung über Katstrophenschutz reduziert Angst und Hilflosigkeit“, unterstrich Malte Krüger (Grüne). Auch die Lehrer müssten entsprechend geschult werden. Der Aktionstag solle „keine weitere Pflichtaufgabe“ werden, so Krüger. Die Schulen sollten selbst entscheiden, ob sie teilnehmen wollen. Beate Raudies (SPD) sprach von einer „sehr guten Idee“, zweifelte aber an der geplanten Freiwilligkeit: „Es muss dann irgendwann mal eine verpflichtende Lösung geben.“ „Wer gut vorbereitet ist, muss sich weniger fürchten“, stellte Anne Riecke (FDP) fest. Zudem  wachse das „Vertrauen in unsere Blaulichtfamilie“. Niemand wolle „unsere Schulen militarisieren“, betonte Riecke. 

Schutz der Bevölkerung Kernaufgabe des Staates

 

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Beate Raudies (SPD): „Es muss dann irgendwann mal eine verpflichtende Lösung geben.“
© Foto: Landtag, Sönke Ehlers

„Man erreicht über die Schulen breitere Bevölkerungsschichten“, so Michael Schunck (SSW). Er appellierte an die Landesregierung, auch Schulen der dänischen Minderheit einzubeziehen. „Der Schutz der Bevölkerung und die Vorbereitung auf Krisenlagen sind Kernaufgabe des Staates“, stellte Bildungsministerin Dorit Stenke (CDU) klar. Der Umgang mit Krisenlagen sei „ein weiter Baustein in einem großen Werkzeugkasten, den Schulen bereithalten müssen“. Ziel sei ein „dauerhafte Verankerung im Schulsystem“, so dass jedes Kind während der Schulzeit mindestens einmal mit dem Thema konfrontiert wird.

 

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Michael Schunck (SSW): „Man erreicht über die Schulen breitere Bevölkerungsschichten.“
© Foto: Landtag, Sönke Ehlers

Gründe für die zunehmende Wichtigkeit von Bevölkerungs- und Katastrophenschutz gibt es: die Klimakrise mit ihren symptomatischen Extremwetterereignissen wie Hochwasser oder Dürre und allen drohenden Konsequenzen. Oder die veränderte Bedrohungslage in Europa durch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands in der Ukraine.

Erst vor wenigen Tagen erklangen bundesweit Sirenen und Warn-Apps, um das Warnsystem zu testen und weiter verbessern zu können. Und erst im vergangenen Juni-Plenum debattierte das Parlament darüber, ob das Land in Sachen Zivil- und Katastrophenschutz genug mache. Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) hatte damals betont, dass die Regierung den Zehn-Punkte-Plan kontinuierlich weiterentwickele, welcher bereits im August 2021 von der damaligen Landesregierung aus CDU, Grünen und FDP beschlossen worden war, um die Menschen besser vor Naturgewalten zu schützen.

Schülerinnen und Schüler auf den Ernstfall vorbereiten

Jener Plan sieht unter anderem eine bessere Information der Bevölkerung vor – und in diese Richtung bewegt sich auch ein aktueller Antrag der Fraktionen von CDU und Grünen. Sie fordern einen „Landesaktionstag Bevölkerungs- und Katastrophenschutz an Schulen“, um unter anderem „die psychische Resilienz von Schülerinnen und Schülern“ zu stärken. Es wird von der Landesregierung hierzu die Prüfung eines Konzepts zur Zusammenarbeit von Schulen mit Hilfsorganisationen und Einrichtungen vor Ort verlangt, mitsamt ergänzender Materialien zum Themenkomplex Selbstschutzkompetenz und Verankerung des Katastrophenschutzes in Fachanforderungen wie etwa in Geographie.

„Ein Aktionstag zum Katastrophenschutz sowie eine entsprechende schulische Bildung können einen wichtigen Beitrag leisten, Handlungssicherheit zu fördern und die psychische Resilienz von Schülerinnen und Schülern zu stärken“, heißt es in dem Antrag. Durch die Vermittlung grundlegender Kompetenzen zum angemessenen Handeln im Katastrophenfall könnten Schülerinnen und Schüler auf den Ernstfall vorbereitet und mit dem notwendigen Basiswissen ausgestattet werden.

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Antrag von CDU und Grüne
– Drucksache 20/3590