Die SPD-Fraktion im Landtag fordert, die geplanten Sprach- und Entwicklungserhebungen für Viereinhalbjährige früher als vorgesehen umzusetzen. In ihrem Antrag spricht sich die Fraktion dafür aus, das Programm „Entwicklungsfokus Viereinhalbjährige“ (EVi) bereits zum kommenden Schuljahr landesweit einzuführen – und nicht, wie von der Landesregierung geplant, erst im Jahr 2028. „Schleswig-Holstein ist mit der Einführung solcher Tests und der damit zwingend verbundenen Förderangebote bereits jetzt später dran als andere Bundesländer“, heißt es in dem Antrag. Den weiteren Ausbau von EVi zu verschleppen, sei für die Kinder, die bis dahin nicht teilnehmen könnten, „zukunftsvernichtend“.
Zur Begründung verweist die Fraktion auf bundesweite Studien, die zeigen, dass die Lese- und Schreibkompetenzen vieler Grundschulkinder rückläufig sind. Frühzeitige Sprachtests und gezielte Förderung sollen helfen, Bildungschancen zu verbessern und Benachteiligungen abzubauen. Die Landesregierung plant, ab dem Schuljahr 2028/29 alle Kinder im Alter von viereinhalb Jahren verpflichtend auf ihre Deutschkenntnisse testen zu lassen. Das Pilotprojekt EVi läuft derzeit an mehreren Kitas und Grundschulen im Land und soll bis 2028 schrittweise ausgeweitet werden. Um die Teilnahme rechtlich abzusichern, sind Änderungen im Schul- und Kitagesetz vorgesehen. Die Sprachförderung soll künftig unabhängig vom Kita-Besuch für alle Kinder gelten.