Im historischen Rektorenhaus der Nordsee Akademie in Leck hatte das Plattdüütsch-Zentrum Landesteil Schleswig gestern (05.12) zu seinem adventlichen Jahresabend eingeladen. Gemeinsam mit Landtagspräsidentin Kristina Herbst kamen Gäste aus Region, Politik und Sprachgemeinschaft zusammen, um die Vielfalt des Niederdeutschen zu feiern – eine Sprache, die für viele Menschen eng mit persönlichen Erinnerungen und Heimat verbunden ist. In ihrem Grußwort unterstrich Herbst, dass Plattdeutsch zwar tief in der Tradition verwurzelt sei, zugleich jedoch lebendig bleibe, wo Menschen ihm im Alltag Raum gäben.
„Plattdeutsch gehört mitten unter die Menschen“, so Herbst: „Dort fängt es an zu leuchten.“ Sie machte deutlich, dass die Sprache dort ihre besondere Kraft entfaltet, wo sie offen gesprochen und selbstverständlich gelebt wird. Auf dieser Grundlage könne Sichtbarkeit Mut schaffen – Mut, der die Sprachgemeinschaft stärkt und Menschen ermutigt, Plattdeutsch im Alltag zu nutzen. „Hier in Leck und in der gesamten Region wird genau das getan“, sagte die Landtagspräsidentin. „Sie schaffen Räume, in denen Sprache gedeihen kann – mit großem Herzblut und mit spürbarem Verantwortungsgefühl für unsere kulturelle Vielfalt.“
Für die musikalische Gestaltung sorgte der Eiderstedter Liedersänger Rainer Martens, bevor der Abend bei Gesprächen und kleinen regionalen Leckereien – „Natt un Dröög“ – ausklang.
Hintergrund: Zentrum für Niederdeutsch (ZfN)
Das Plattdüütsch-Zentrum Landesteil Schleswig setzt sich seit 1994 für die Förderung, Vermittlung und Sichtbarkeit der niederdeutschen Sprache ein. Es berät Interessierte, entwickelt Bildungsangebote, arbeitet mit zahlreichen Partnern zusammen und vertritt die Belange des Plattdeutschen in regionalen und landesweiten Gremien. Zudem vernetzt es engagierte Menschen in der Region und unterstützt Projekte, die die Sprache im Alltag nachhaltig verankern.