Mehrere Oppositionsanträge rücken zentrale Fragen des Tierwohls in den Mittelpunkt: Die SSW-Fraktion fordert in zwei Anträgen die Rücknahme der Kürzungen beim Bundesprogramm zum Umbau der Tierhaltung, um Planungssicherheit für tierwohlgerechte Stallumbauten zu gewährleisten. Zudem setzt sie sich für die Erarbeitung einer umfassenden Tierschutzstrategie für Schleswig-Holstein ein – als Ziele werden genannt: verbesserte Kontrolle, mehr Forschung sowie verlässliche Rahmenbedingungen für alle Bereiche des Tierschutzes.
Die FDP-Fraktion richtet ihren Antrag auf die Verhinderung von Qualzucht und drängt auf eine Weiterentwicklung des Bundesrechts: einheitliche Zucht-, Verkaufs- und Ausstellungsverbote für Tiere mit Qualzuchtmerkmalen, klare Definitionen dieser Merkmale sowie verbindliche Prüf- und Dokumentationspflichten. Ziel ist es aus Sicht der FDP, Leiden durch extreme Körpermerkmale wirksam zu verhindern.
Bundespolitischer Kontext
Auf Bundesebene hatte die vergangene Bundesregierung eine umfassende Novelle des Tierschutzgesetzes vorbereitet, die unter anderem präzisere Regeln zu Qualzucht, Eingriffen an Nutztieren und bislang wenig regulierten Haltungsformen vorsah. Mit dem Ende der Ampelkoalition im November 2024 wurde das Vorhaben jedoch nicht weiterverfolgt. Im Mai dieses Jahres forderte die Linksfraktion aktuell in einem eigenen Antrag die grundlegende Reform des Tierschutzgesetzes.