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1. Juni 2017 - Zahlen und Fakten

Der 19. Landtag im Spiegel der Statistik

Eine Übersicht zu Durchschnittsalter, Neulingen, Frauenanteil, Berufen und anderen statistischen Werten des neuen Landtages.

Leerer Plenarsaal, vorbereitet für den Beginn der Plenarsitzung
© Foto: Landtag, Holger Stöhrmann

Größe

Dem 19. Schleswig-Holsteinischen Landtag gehören künftig 73 statt der vorgesehen 69 Abgeordnete an. Grund ist ein Überhangmandat für die CDU. Sie gewann 25 der 35 Direktmandate. Gemäß ihres Zweitstimmen-Anteils von 32,0 Prozent hätten ihr aber nur 24 Sitze im neuen Landtag zugestanden. Je ein Ausgleichsmandat erhielten deshalb SPD (21 Sitze) und SSW (3). Weil der Landtag jedoch eine ungerade Zahl an Sitzen aufweisen muss, gab es ein weiteres Mandat, das an die AfD (5 Sitze) fiel. Die Grünen haben zehn Abgeordnete im Landtag und die FDP neun.

Die höchste Zahl an Abgeordneten hatte der Kieler in der 17. Wahlperiode (2009 bis 2012). Damals saßen 95 Politiker im Plenarsaal.

Durchschnittsalter

Der durchschnittliche Abgeordnete der 19. Wahlperiode ist im August 1965 geboren und also zu Beginn der Wahlperiode 51 Jahre und zehn Monate alt. Das ist ein höheres Alter als in den vergangenen beiden Wahlperioden (jeweils 48 Jahre). Jüngste Fraktion ist die FDP. Der liberale Durchschnittsabgeordnete ist 46 Jahre alt. Ein SSW-Abgeordneter ist im Schnitt elf Jahre älter.

Neulinge

Gut ein Drittel der 73 Abgeordneten sind neu im Landtag (31,5 Prozent/23 Abgeordnete). Bei der CDU gibt es acht Neulinge, bei der SPD fünf, bei der FDP vier und bei den Grünen einen. Hinzu kommen die fünf Abgeordneten der erstmals im Landtag vertetenen AfD. Der SSW entsendet dieselben drei Vertreter wie in der letzten Wahlperiode.

Erfahrung

Insgesamt 520 Jahre Parlamentserfahrung sitzen im neuen Landtag. Alterspräsident Wolfgang Kubicki (FDP) und Peter Lehnert (CDU) gehören dem Parlament seit 1992 an und blicken auf 25 Jahre im Haus an der Förde zurück. Ihre Kandidatur war damit bei sieben Landtagswahlen erfolgreich. Werner Kalinka (CDU) zog zum sechsten Mal in den Landtag ein. Er ist mit Unterbrechungen bereits seit 1977 dabei und verfügt über insgesamt 18 Jahre Erfahrung als Abgeordneter. Ebenfalls seine sechste Wahlperiode trat Wolfgang Baasch (SPD) an, der seit 1996 sein Mandat behaupten konnte. Der erfahrenste Abgeordnete in der Geschichte des Landtages ist Günter Neugebauer (SPD). Er war zwischen 1979 und 2009 dreißig Jahre im Haus an der Förde aktiv. Bundesweiter Rekordhalter als Langzeit-Landtagsabgeordneter ist übrigens der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau, der 41 Jahr lang für die SPD im Landesparlament von Nordrhein-Westfalen saß.

Der Jüngste

Jüngster Abgeordneter in dieser Wahlperiode ist Lasse Petersdotter von den Grünen. Er ist 27 Jahre alt, geboren im Mai 1990. Außerdem sitzen zwei ehemals jüngste Abgeordnete im Parlament: Werner Kalinka (CDU) war 25 Jahre und drei Monate alt, als er 1977 erstmals in den Landtag einzog. Sein Jugend-Rekord hielt bis 2009, als Rasmus Andresen von den Grünen der mit 23 Jahren und acht Monaten den Sprung ins Parlament schaffte. Der bislang Allerjüngste ist dagegen nicht mehr im Landtag vertreten: Sven Krumbeck (Piraten), der 2012 mit 23 Jahren und sieben Monaten in den Landtag kam, trat zur Wahl am 7. Mai nicht mehr an.

Der Älteste

Mit 65 Jahren ist Flemming Meyer vom SSW (geboren am 13. Dezember 1951) der älteste Parlamentarier in dieser Wahlperiode. Ältester Abgeordneter in der Geschichte des Landtages war wahrscheinlich der ehemalige Ministerpräsident Hermann Lüdemann (SPD), der 1958 im Alter von 78 Jahren und zwei Monaten aus dem Parlament ausschied. Ganz genau lässt sich der „Methusalem“ nicht bestimmen, denn die Geburtsdaten der Abgeordneten aus der Frühzeit des Landtages sind teilweise nicht überliefert.

Frauenanteil

Der Frauenanteil ist mit 30,1 Prozent so niedrig wie seit Ende der 80er-Jahre nicht mehr. 2009 saßen 36,8 Prozent weibliche Abgeordnete im Plenarsaal, 2012 waren es noch 31,9 Prozent. Den höchsten Frauenanteil hatte der 1996 gewählte 14. Landtag mit 38,6 Prozent. 22 Frauen gehören dem neuen Landtag an. Bei der CDU sind lediglich drei der 25 Mandatsträger weiblich. Bei der SPD (zehn von 21) und den Grünen (fünf von zehn) ist der Wert deutlich höher. Bei der FDP sind zwei von neun Abgeordneten weiblich, bei der AfD eine von fünf, beim SSW eine von drei.

Berufe

Acht Lehrer sitzen im neuen Landtag, dazu jeweils sechs Juristen, Kaufleute und Landwirte. Außerdem: zwei Journalisten, zwei Kriminalbeamte, ein Gastwirt, ein Kfz-Meister, eine Buchhändlerin, eine Krankenschwester, eine Ärztin, ein Chemiker und ein Universitätsprofessor. 

Vater und Sohn

Mit Claus Christian Claussen (CDU) zieht der Sohn eines ehemaligen Abgeordneten und  Ministers ins Parlament ein. Sein Vater Karl Eduard Claussen saß von 1967 bis 1996 für die Union im Landtag und war zwischen 1971 und 1988 Sozial-, Justiz- und schließlich Innenminister. Flemming Meyer, seit 2009 für den SSW im Parlament, ist der Sohn von Karl Otto Meyer, der von 1971 bis 1996 die Interessen der dänischen Minderheit in Kiel vertrat. Eine dritte Vater-Sohn-Konstellation gab es bereits vor gut 30 Jahren: Volker Lemke (CDU-Abgeordneter von 1983 bis 1987) ist der Sohn des ehemaligen Ministerpräsidenten und Landtagspräsidenten Helmut Lemke (Mitglied des Landtages von 1955 bis 1983).