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Parlamentsforum Südliche Ostsee

Ein interregionales Netzwerk

Das Parlamentsforum Südliche Ostsee wurde als interregionales Netzwerk der Landtage von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie der Sejmiks von Pommern und Westpommern am 27. April 2004 in Danzig gegründet, um die bilateralen Parlaments­partner­schaften in ein multilaterales Netzwerk zu überführen. Weitere Partnerparlamente sind die Gebietsduma Kaliningrad, die Sejmik von Ermland-Masuren und die Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg. Der Regionsrat Schonen (Südschweden) ist assoziatives Mitglied.

Das Parlamentsforum Südliche Ostsee tagt in Danzig
Teilnehmer des Parlamentsforums Südliche Ostsee in Danzig Foto: Karol Stanczak Marschallamt der Woi. Pomorskie

Zielsetzung

Die wesentlichen Zielsetzungen des Parlamentsforums Südliche Ostsee sind:

  • Stärkung der parlamentarischen Zusammenarbeit im südlichen Ostseeraum durch gemeinsame Initiativen,
  • Entwicklung politischer Strategien im Hinblick auf eine gemeinsame Interessen­vertretung bei den Institutionen der Europäischen Union und im Ostseeraum,
  • Festigung des politischen, gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhalts in der Region.

Das Parlamentsforum Südliche Ostsee befasst sich mit parlaments­spezifischen Themen wie Öffentlichkeit­sarbeit der Parlamente, „best-practice“-Vergleich von parlamentarischen Strukturen und Verwaltungs­handeln, Entwicklung von gegenseitigem interkulturellem Verständnis sowie mit gemeinsamen politischen Initiativen in den Schwerpunkt­bereichen

  • Jugendpolitik
  • Europäische Strukturpolitik und Tourismusentwicklung
  • Bildungspolitik
  • maritime Wirtschaft

Das Parlamentsforum Südliche Ostsee versteht sich als regionaler Unterbau und anwendungsorientierte Ebene der Ostsee­parlamentarier­konferenz (BSPC).

 

Jahreskonferenz 2022

Nach dreijähriger Corona bedingter Pause kam das Parlamentsforum vom 18. bis zum 20. September wieder zusammen. Im polnischen Danzig ging es in diesem Jahr um den Europäischen Green Deal, um Wasser und den Klimawandel.

Ihre Forderungen haben die Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Parlamente im südlichen Ostsee in einer gemeinsamen Resolution dargelegt. Nach dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands aus die Ukraine waren Vertreterinnen und Vetreter aus Kaliningrad nicht zum Jahresforum eingeladen worden.

18. Parlamentsforum Südliche Ostsee erarbeitet gemeinsame Resolution „Europäischer Grüner Deal – Wasser und Klimawandel“

Nach dreijähriger Pause kam das Parlamentsforum Südliche Ostsee (PSO) im September 2022 wieder zusammen. Drei Tage lang befassten sich die Abgeordneten der regionalen Parlamente im südlichen Ostseeraum mit den Themen Europäischer Green Deal, Wasser und Klimawandel. In einer gemeinsamen Resolution fassten sie ihre Forderungen zusammen. Auch der Krieg in der Ukraine und seine Folgen waren Thema der Jahreskonferenz. Anders als in den Vorjahren waren in diesem Jahr keine Abgeordneten aus Kaliningrad vertreten. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine waren die polnischen und deutschen Partner zuvor darin übereingekommen, sie vom Jahresforum auszuschließen.

Der Schleswig-Holsteinische Landtag war mit einer fünfköpfigen Delegation unter Leitung von Landtagspräsidentin Kristina Herbst in Danzig vertreten. Begleitet wurde die schleswig-holsteinische Delegation von Conrad Wiermann, Professor für Pflanzenernährung und Bodenkunde an der Fachhochschule Kiel. Als Experte referierte er über die Bedeutung der Bodenfruchtbarkeit für eine nachhaltige Landwirtschaft.

In der Resolution fordern die Parlamentarierinnen und Parlamentarier, unter anderem die Maßnahmen für die Bekämpfung des Klimawandels zu intensivieren und die Wasserressourcen in der Region noch stärker zu schützen. Einig waren sie sich vor dem Hintergrund des jüngsten Fischsterbens in der Oder auch darin, dass es notwendige Anpassungen bei der Bewirtschaftung der oberirdischen Gewässer geben müsse.

Landtagspräsidentin Herbst zog ein positives Fazit: „Es waren intensive Konferenztage, die angesichts des Ukrainekrieges in diesem Jahr unter besonderen Vorzeichen stattgefunden haben. Sie haben gezeigt, wie wichtig und unerlässlich der persönliche Austausch gerade auch mit unseren polnischen Kolleginnen und Kollegen in diesen Zeiten ist. Wir stehen aktuell vor Herausforderungen, denen wir gemeinsam erfolgreicher begegnen können als jeder für sich allein. Dafür müssen wir gemeinsame Ziele formulieren. Das ist uns mit der verabschiedeten Resolution gelungen.“

Neben einer Expertenanhörung zu den diesjährigen Schwerpunktthemen der Resolution standen die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und der Umgang damit im Mittelpunkt. Bereits der erste Konferenztag hatte mit einer Schweigeminute für die Opfer des russischen Angriffskrieges begonnen. Der ukrainische Generalkonsul in Danzig, Oleksandr Plodystyi, wandte sich an die Abgeordneten des Parlamentsforums und verdeutlichte, dass die ukrainische Bevölkerung auf die europäische Hilfe angewiesen sei. Er appellierte, insbesondere die Situation der vielfach allein geflohenen Frauen und Kinder in den Fokus zu nehmen und Hilfeleistungen auch darauf auszurichten.

Das Parlamentsforum Südliche Ostsee wurde als interregionales Netzwerk am 27. April 2004 in Danzig gegründet. Ihm gehören die Landtage von Schleswig-Holstein und Mecklenburg- Vorpommern, die Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg sowie die Sejmiks von Pommern, Westpommern und Ermland-Masuren an. Die Gebietsduma von Kaliningrad war bislang ebenfalls Mitglied, wurde jedoch infolge des russischen Angriffskrieges von einer Teilnahme am Parlamentsforum ausgeschlossen.

Weitere Informationen:
Die Resolution im Wortlaut

Delegation

Ständige Delegation des Schleswig-Holsteinischen Landtages in der 20. WP

Delegationsleiterin

  • Landtagspräsidentin Kristina Herbst

Mitglieder

  • Rasmus Vöge, CDU
  • Marc Timmer, SPD
  • Eka von Kalben, Bündnis 90/Die Grünen
  • Dr. Heiner Garg, FDP
  • Jette Waldinger-Thiering, SSW

Arbeitsweise

Im Rahmen der jährlichen Parlamentsforen werden von den Delegierten der beteiligten Regionalparlamente, der Partner sowie Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft  aktuelle, regionalspezifische Themen aufgegriffen, diskutiert und entsprechende Resolutionen verabschiedet. Zur Vorbereitung der Foren werden Arbeitsgruppen eingesetzt.