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31. Mai 2018 – Sozialausschuss

Sozialminister: Personalmangel in der Pflege „nicht kleinreden“

Die Pflegebranche leidet zunehmend unter Personalmangel. Das hat ein Branchen-Check im Auftrag der Landesregierung bestätigt. Erste Ergebnisse der Studie stellte Sozial­minister Heiner Garg (FDP) nun auch im Sozialausschuss vor.

Eine Pflegekraft hilft einer alten Frau beim Trinken aus einem Becher in einem Seniorenheim.
Personalnot in Pflegeberufen ist ein deutschlandweites Problem. Foto: dpa, Patrick Pleul

Laut Garg fehle es rund 37 Prozent der befragten Pflegeanbieter dauerhaft an ausreichend Personal. Daher sei der Fachkräftemangel „nicht klein­zureden“. Um die Personal­situation in der Pflege auf Dauer zu verbessern, müsse vor allem für eine faire Bezahlung, ausreichend Ausbildungs­plätze und gute Weiter­bildungs­möglichkeiten gesorgt werden.

Mitarbeiterbindung ist weiteres Zukunftsziel

„Wir müssen die Einkommenslücke schließen, sonst sieht es zappenduster aus“, mahnte der Minister. Zu der Frage von SPD-Frau Birte Pauls, ob es in Zukunft einen Sozialtarifvertrag geben werde, um eine bessere Entlohnung von Pflegekräften sicherzustellen, wollte sich Garg nicht äußern.

An der Erhebung für den Branchen-Check haben nach Aussage des Sozialministers 249 von rund 900 angefragten Pflegedienstanbietern teilgenommen. Im nächsten Schritt solle nun festgestellt werden, wie sich Einrichtungen aufstellen müssen, „um Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig zu binden“, so Garg weiter. Dazu sollen Pflegekräfte direkt befragt werden, welche Faktoren entscheidend sind, damit sie im Betrieb bleiben.

Milliardenpaket gegen Personalnot aus Berlin

Nicht nur in Schleswig-Holstein fehlen Pflegekräfte. Das Problem besteht deutschlandweit. Ein Milliardenpaket des Bundes für mehr neue Stellen und bessere Arbeitsbedingungen soll den Personalnotstand in der Pflege lindern. Die Große Koalition einigte sich auf Eckpunkte für ein Sofortprogramm, das zum 1. Januar 2019 in Kraft treten soll. Ein zentrales Ziel ist, in der Altenpflege insgesamt 13.000 zusätzliche Stellen zu schaffen. Bezahlt werden soll das Paket überwiegend von der gesetzlichen Krankenversicherung. In der Alten- und Krankenpflege sind bundesweit rund 35.000 Stellen für Fachkräfte und Helfer offen.