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Die friesische Volksgruppe in Schleswig-Holstein

Friesische Volksgruppe

Das Siedlungs­gebiet der Nordfriesen liegt im Kreis Nord­friesland und auf der Insel Helgoland. Die friesische Sprache ist ein wichtiges Identifikations­merkmal der Nord­friesen und als Minderheiten­sprache durch die Sprachen­charta geschützt. Sie wird von etwa 8.000 Menschen in Nord­friesland aktiv gesprochen. Etwa 50.000 Menschen fühlen sich darüber hinaus als Nord­friesen. Es besteht die Möglichkeit, an Schulen im Kreis Nordfriesland und auf der Insel Helgoland die friesische Sprache zu erlernen. Eine Vielzahl von Kindern bekommt die friesische Sprache bereits im Kinder­garten näher gebracht.

Der Dachverband der friesischen Vereine und Organisationen ist der Frasche Rädj – der Friesenrat, Sektion Nord e.V. Er ist Ansprechpartner der öffentlichen Stellen und gemeinsames Sprachrohr der Nordfriesen. Außerdem hält er die Verbindungen mit den Friesen im Bundesland Niedersachsen und in den Niederlanden innerhalb des Interfriesischen Rates..

Das Nordfriisk Instituut in Bredstedt ist die wissenschaft­liche Einrichtung in Nord­friesland für die Pflege, Förderung und Erforschung der friesischen Sprache, Geschichte und Kultur. Er unterstützt z.B. die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den friesischen Vereinen, Studierende und Lehrkräfte, unterhält eine umfangreiche Dokumentation und gibt Veröffent­lichungen heraus.

Seit dem Jahr 1998 umfasst das Rahmen­übereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten auch die Friesen. In der Landes­verfassung wird der friesischen Volksgruppe seit 1990 Schutz und Förderung zugesichert. Der Schleswig-Holsteinische Landtag beschloss 2004 ein Gesetz zur Förderung des Friesischen im öffentlichen Raum. Hierdurch wurden Grundlagen für die zweisprachige Beschilderung in Nordfriesland und auf Helgoland gelegt, die deutlich sichtbar sind. So haben eine Anzahl von Kommunen zweisprachige Orts­schilder und auf nord­friesischen Bahnhöfen sind die Stations­schilder ebenfalls zweisprachig. Auch Landes­behörden, wie z.B. die Finanzämter oder Polizei­stationen in Nord­friesland und auf Helgoland sind zweisprachig beschildert. Mit dem Gesetz wurde Friesisch zweite offizielle Sprache in Nord­friesland und auf Helgoland.

Gremium für Fragen der friesischen Volksgruppe

Das Gremium tritt zweimal im Jahr unter Vorsitz der Landtags­präsidentin oder des -präsidenten zusammen und ist Ansprechpartner für alle Fragen, die die Pflege und Förderung der friesischen Sprache, Bildung und Kultur betreffen. Die Mitglieder sind Landtags­abgeordnete, schleswig-holsteinische Bundestagsabgeordnete, die oder der Minderheiten­beauftragte des Landes und Angehörige des Friesenrates. Das Gremium arbeitet seit 1988.

Friesische Volksgruppe

Die friesische Volks­gruppe in Deutschland lebt an der schleswig-holsteinischen West­küste und im nord­westlichen Nieder­sachsen sowie im Kreis Cloppenburg. Je nach Lebens­raum heißen sie Nord-, Ost- und Saterfriesen. Die Nord­friesen sind im entsprechend benannten Kreis Nordf­riesland und auf der Insel Helgoland heimisch.

Zur Gruppe der Friesen gehören auch die West­friesen, die in den Niederlanden als nationale Minderheit anerkannt sind.