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10. April 2019 – Workshop Stenografie

Geheimsprache entdecken

In Plenardebatten und Ausschusssitzungen entgeht ihnen kaum ein Wort: den Stenografen im Kieler Landtag. Am Tag der offenen Tür informieren sie über ihre Arbeit, bieten aber auch Vorträge und Workshops an.

Eine Banane, ein Ei, eine Uhr und ein Teebeutel liegen auf buntem Papier. Darauf geschrieben stehen die Bezeichnungen in Stenografie
Alltagsgegenstände wie Banane, Ei, Uhr und Tee: Um die Begriffe auf Papier zu bringen, benötigt ein Stenograf oft nur ein Zeichen. Foto: Landtag, Rebecca Hollmann

Mehr als 300 Silben schafft ein Stenograf mit seiner „Redeschrift“ pro Minute. Fast acht Mal so viele wie derjenige, der mit gängiger Handschrift rund 40 Silben zu Papier bringt. Wer Stenografie erlernen möchte, muss rund 60 Zeichen und rund 116 Kürzel beherrschen. Die Kurzschrift zu erlernen ist ungefähr so aufwändig, wie sich eine neue Fremdsprache anzueignen. Zumindest was Zeitaufwand und Lernmotivation angeht. Wer die Stenografie beherrscht, nutzt sie meist auch privat, verrät Thomas Wagner, Stenograf im Kieler Landtag: „Ich verwende sie auch zuhause für Einkaufszettel, Notizen und Tagebucheinträge“, sagt er. Gerade wenn niemand die Botschaften lesen soll, wie bei Geschenke-Listen, sei das besonders praktisch.

Wer am Sonntag, den 16. Juni, mehr über die Kurzschrift erfahren möchte, kann sich während Vorträgen und bei Workshops selbst an den geheimnisvollen Zeichen versuchen. „Da die Stadtstaaten Stenografie nicht mehr verwenden, große Flächenstaaten wie Nordrhein-Westfahlen und Bayern sowie Bundestag und Bundesrat hingegen schon, stellt sich die Frage, ob wir die Stenografie noch brauchen“, sagt Wagner. Wer dieser Frage auf den Grund gehen möchte ist herzlich dazu eingeladen am Tag der offenen Tür beim Stenografischen Dienst vorbeizuschauen.