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27. Dezember 2019 – Zitate des Jahres 2019

„Deshalb musste ich eben dazwischenrufen“

Eine Parlaments­debatte lebt von Argumenten, Nach­fragen, Kommentaren und Zitierungen. Auch in diesem Jahr haben die Landtags­stenografen wieder zahlreiche Anekdoten und amüsante Dialoge aufgeschnappt.

Eine Abgeordnete spricht ins Mikrofon. Zu sehe ist nur ihr rotgeschminkte Mund.
Den Abgeordneten auf die Lippen geschaut und ihren Reden gelauscht… Foto: Thomas Eisenkrätzer

„Erst wenn der letzte Verbrennungsmotor vom Band gelaufen, die letzte Fabrik geschlossen, der letzte Inlandsflug gelandet ist und der letzte Ingenieur das Land verlassen hat, werdet ihr merken, dass man Gendersternchen nicht essen kann.“

(Jörg Nobis (AfD) am 26. September in der Debatte über Energiepolitik)

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„Wenn man den Strom aus einem Kohlekraftwerk bezieht, um ein E-Auto zu fahren, dann steht nur der Auspuff woanders.“

(Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) am 15. November in der Debatte über alternative Energien)

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„So manches Schulkind, das sich die Füße in Klanxbüll festgefroren hatte, weil der Zug nicht kam, studiert mittlerweile schon.“

(Flemming Meyer (SSW) am 14. November in der Debatte über die Probleme auf der Marschbahn nach Sylt)

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„Es ist nicht so, dass wir aktuell keine finanzpolitischen Herausforderungen hätten. Wir haben das UKSH, wir haben die HSH, wir haben die KFA. Ich nehme nur einmal die Punkte, die auf ‚A‘ enden, phonetisch.“

(Lasse Petersdotter (Grüne) am 13. November in der Debatte über das Weihnachtsgeld für Beamte)

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„Deshalb musste ich eben dazwischenrufen und konnte nicht gleichzeitig klatschen. Sie wissen, ich bin ein Mann, ich kann nicht zwei Dinge gleichzeitig.“

(Lars Harms (SSW) am 13. November)

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„Es war meine zweite Landtagsrede; auch darin ging es um das Thema CCS. Auch da schon war für uns klar: Wir wollen in Schleswig-Holstein diese Technologie nicht haben. Dass wir das beschlossen haben, ist genau zehn Jahre – und für mich persönlich fast genau zehn Kilo – her.

(Oliver Kumbartzky (FDP) am 26. September)

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„Jetzt muss ich aufpassen, dass ich bei dem vielen Lob, das hier ausgeschüttet worden ist, am Rednerpult nicht ausrutsche.“

(Beate Raudies (SPD) am 25. September in der Debatte zum Landeshaushalt)

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„Hohn und Spott auf mich? Gerne! Ich wachse damit wie unter Dünger!“

(Kirsten Eickhoff-Weber (SPD) am 29. August in der Debatte über Tiertransporte)

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„Man erinnert sich an alte Vorurteile, von denen man dachte, dass man sie schon abgebaut hätte; aber jetzt merkt man wieder, dass die Hamburger manchmal vielleicht doch nicht ganz so freundlich gegenüber ihrer Umwelt sind. Peer Steinbrück hätte an dieser Stelle wahrscheinlich gesagt: Da müssen wir mit der Kavallerie einmarschieren!“

(Lars Harms (SSW) am 30. August über die geplanten Preiserhöhungen im Hamburger Verkehrsverbund HVV)

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„Auch ein Gesetzentwurf muss mit Finanzen hinterlegt werden. Ich kann hier morgen einen Gesetzentwurf für Freibier auf der Kieler Woche machen. Trotzdem wird mir niemand sagen können, wie ich das im Finanzhaushalt darstellen kann.“

(Eka von Kalben (Grüne) am 21. Juni in der Debatte über eine Zusatzrente für Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr)

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„Sie kennen das: Urlaub, auf dem Weg nach Dänemark im Auto. Hinten quengeln die Kinder. Vorn spielt Jürgen Drews im Radio, nebenan hantiert die Ehefrau am Navi, und Sie rollen langsam auf das Stauende zu. Das Letzte, was Sie jetzt brauchen, ist ein egoistischer Spinner, der Ihnen in der Rettungsgasse entgegenkommt.“

(Jörg Hansen (FDP) am 20. Juni in der Debatte über illegales Wenden auf der Autobahn) 

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„Deutschland ist in der Welt für die German Autobahnen bekannt, für die Freiheit, mit einem Porsche mit 300 Sachen über die Autobahn zu rasen. Auch das ist ein wichtiges Stück Industrie- und Standortmarketing.“

(Jörg Nobis (AfD) am 15. Mai in der Debatte über ein Tempolimit auf der A7)

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„Die Bundesvorsitzenden von CDU und SPD sind Frauen. Wir haben seit 16, 17 Jahren eine Kanzlerin, eine Frau. Die hat euch ganz schön kleingekriegt!“

(Werner Kalinka (CDU) am 8. März in der Debatte über Frauenquoten im Wahlrecht an die Adresse der SPD)

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„Sie wollen nicht wirklich, dass ich zur SPD komme!“

(FDP-Fraktionschef Christopher Vogt am 8. März zu Kai Dolgner (SPD) der ihn aufgefordert hatte: „Kommen Sie zu uns!“)

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„Wir haben in dieser Plenartagung an anderer Stelle gehört, dass Bündnis 90/Die Grünen nicht die Partei sei, die Verbote in den Vordergrund stellen wolle. Das war überraschend und ein wenig neu für mich.“

(CDU-Fraktionschef Tobias Koch am 8. März in der Debatte über Frauenquoten im Wahlrecht)

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„Ich bin morgens noch nie aufgewacht und habe gedacht: Verdammt, dieser Debatte bin ich nicht gewachsen. Wäre ich bloß ein CDU-Mann, der nicht durch die Quote ins Parlament gekommen ist!“

(Aminata Touré (Grüne) am 8. März, in der Debatte über Frauenquoten im Wahlrecht)

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„Lieber Kai, ich habe mich sehr über euren Änderungsantrag gefreut. Wenn es nach mir allein ginge, könnten wir es auch so machen. Aber es geht nun mal nicht immer nur nach mir allein. Das ist in einer Demokratie nun einmal so.“

(Burkhard Peters (Grüne) am 6. März über einen Antrag des SPD-Abgeordneten Kai Dolgner zum Thema Waffenrecht)

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„Meine Damen und Herren, der bocklose Kiffer, der sich das Hirn weggeraucht hat, ist doch Realität. Das wissen doch alle, die noch ein wenig Erinnerung an die eigene Jugendphase haben.“

(Claus Schaffer (AfD) am 15. Februar in der Debatte über eine Legalisierung von Cannabis)

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„Ach, Sie können mich mal, mit Verlaub gesagt, muss ich Ihnen ehrlich sagen: Sie können mich mal ausreden lassen.“

(Ralf Stegner (SPD) am 14. Februar nach Zwischenrufen aus der AfD-Fraktion)

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„Es hat nämlich fast ein Jahr lang gedauert, bis das Umweltministerium schließlich gesagt hat: Mensch, wir müssen hier wohl doch das Waldgesetz ändern. Kleine Anekdote nebenbei: Sie haben den falschen Paragrafen geändert.“

(Serpil Midyatli (SPD) am 13. Februar in der Debatte über Naturkindergärten)

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„Wer überall das gleiche Passwort benutzt und dies seit Einstieg ins Netz am besten noch nie geändert hat, der handelt ungefähr so gewissenhaft wie ein unangeschnallter Falschfahrer auf der Autobahn. Es kann gutgehen. Die Wahrscheinlichkeit ist aber gering.“
(Lukas Kilian (CDU) am 24. Januar über den Schutz des eigenen Computers)

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„Also, da stellen wir fest: nicht nur die örtliche Postille lesen, sondern vielleicht auch mal eine überregionale Zeitung. Das bildet.“

(Wolfgang Baasch (SPD) am 14. Februar in der Debatte über Altersarmut)

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„Von den 17 Finanzämtern im Land werden inzwischen acht von Frauen geführt. Das ist ausgesprochen gut. Bisher lag die Relation bei acht zu acht. Eine Stelle war frei, diese hat jetzt ein Mann gewonnen, der sich darauf beworben hatte. Das ist auch voll in Ordnung.“

(Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) am 7. März in der Debatte über die Unternehmensbeteiligungen des Landes)

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„Der Agrarpakt wird, wenn es so, wie es sich abzeichnet, umgesetzt wird, dazu führen, dass viele Betriebe aufgeben müssen. Dann gilt eben das Motto: Ist der Bauer ruiniert, wird dein Essen importiert.“

(Oliver Kumbartzky (FDP) am 14. November in der Debatte über die Demonstrationen von Bauern)