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8. März 2021 – Weltfrauentag

Lena Ohnesorge: Pionierin in der Landespolitik

Als Frau Politik machen – das war lange Zeit eine Besonderheit. Zu den Pionierinnen in Schleswig-Holstein gehört Lena Ohnesorge, die 1957 erste Landesministerin wird. Ein Rückblick am Weltfrauentag.

Lena Ohnesorge, erste Ministerin des Landes, Bild von 1962
Sozialministerin in Schleswig-Holstein von 1957 bis 1967: Lena Ohnesorge Foto: Landesarchiv Schleswig-Holstein, LASH Abt. 2003.2 Nr. 1418

Im November 1957 wird die Abgeordnete Lena Ohnesorge „Minister für Arbeit, Soziales und Vertriebene“. Fortan „Frau Minister“ genannt ist sie die erste Frau in einer schleswig-holsteinischen Landesregierung. Ohnesorge gehört zu den Mitbegründerinnen des Bundes der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE). Für ihre Partei zieht sie 1950 in den Landtag ein. 1958 wechselt sie zur CDU. Sozialministerin bleibt sie bis 1967.

Fraktionsübergreifend wird Ohnesorges Fairness und ihr soziales Verständnis geschätzt, aber auch ihre Beharrlichkeit und ihr Mut. Beobachter nennen sie den „einzigen Mann im Kabinett“. Auch auf bundespolitischem Parkett macht sich die Ministerin einen Namen. 1960 fragt Bundeskanzler Konrad Adenauer an, ob sie Nachfolgerin des zurückgetretenen Vertriebenenministers Theodor Oberländer werden will. Ohnesorge lehnt jedoch ab. Sie ist der Meinung, Adenauer habe sie nur gebeten, „weil er eine Frau im Kabinett haben will“.

Neben der Politik arbeitet Ohnesorge weiterhin in ihrem eigentlichen Berufsfeld als Ärztin und wird unter anderem Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes. Sie setzt sich für die Hausfrauenrente und eine stärkere Präsenz von Frauen in den Parlamenten ein. Für ihre Verdienste erhält Lena Ohnesorge zahlreiche Auszeichnungen, etwa das Bundesverdienstkreuz. 1987 verstirbt die erste Ministerin Schleswig-Holsteins im Alter von 89 Jahren.

Mehr über Lena Ohnesorge gibt es im Archiv der Landtagszeitschrift zum Nachlesen.