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02.12.19
15:24 Uhr
SPD

Dr. Ralf Stegner: Dämliche Geschichtsklitterung

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de PRESSEMITTEILUNG #262 – 02. Dezember 2019
Dr. Ralf Stegner: Dämliche Geschichtsklitterung Zu den aktuellen geschichtsphilosophischen Betrachtungen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Tobias Koch erklärt der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Ralf Stegner:
„Der „Dolchstoß“ als Begründung des deutschen Zusammenbruchs zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918 gehörte während der gesamten Weimarer Republik zum Standardrepertoire der Konservativen und der nationalen Rechten. Die Legende war historisch falsch und politisches Kampfmittel. Es erstaunt, dass im Jahre 2019 der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion es mit dem „Dolchstoß 2.0“ versucht. Die Weimarer Republik, so Koch, sei daran gescheitert, dass die SPD sich einer Großen Koalition verweigerte. Heinrich August Winkler schreibt dazu in „Der Weg in die Katastrophe“: Republik und parlamentarische Demokratie wären nur zu retten gewesen, „wenn die Sozialdemokratie erstens bereit war, mit bürgerlichen Kräften zusammenzuarbeiten“ - das war sie, und wenn sie „zweitens hierfür im Bürgertum hinreichend starke Partner fand“ - das war nicht der Fall. Die bürgerlichen Parteien, mit denen die SPD hätte koalieren können - und in Preußen ja auch koalierte -, waren von der nationalistischen Welle überrollt worden oder schickten sich an, wie das katholische Zentrum, mit den Nationalsozialisten zu paktieren. Herr Koch sollte sich einmal fragen, in wessen Nachfolge er sich bei solch unsinnigen Betrachtungen stellt und ob er das wirklich möchte. Zur Erinnerung: Die Sozialdemokraten haben als einzige Partei gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz gestimmt und sind darauf zu Recht auch heute noch stolz. Wenn Herr Koch es einfach nicht besser weiß, sollte er sich an einer Volkshochschule das entsprechende Wissen aneignen. Sollte seine Kommentierung bewusste, böswillige Absicht gewesen sein, fordere ich solch‘ dämliche Geschichtsklitterung in Zukunft einfach sein zu lassen und eine Entschuldigung für seine Aussagen!“



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