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24.09.21
14:30 Uhr
B 90/Grüne

Eka von Kalben zur CO2-Steuer

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 32 – CO2-Besteuerung jetzt beenden – Pressesprecherin Bürger*innen entlasten! Claudia Jacob Landeshaus Dazu sagt die Vorsitzende der Düsternbrooker Weg 70 Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Eka von Kalben: Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 308.21 / 24.09.2021

Klimaschutz ist Menschheitsschutz
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich freue mich, dass ich nach den Debatten zum Haushalt und zur Zukunft der Landwirt- schaft heute noch einmal etwas zum Thema Klimaschutz sagen darf. Ausgerechnet heute, während in Kiel sowie an vielen anderen Orten in Schleswig-Holstein und überall auf der Welt die Menschen für das Klima und für den Erhalt unserer natürlichen Lebens- grundlagen auf die Straße gehen.
Ich fasse einfach ganz simpel die Faktenlage zusammen, damit mir auch wirklich alle folgen können:
Erstens: Es gibt bisher genau einen Planeten, der über die natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen verfügt. Das ist der Planet Erde.
Zweitens: In der Geschichte unseres Heimatplaneten war ihm mal wärmer und mal kälter. Klimawandel ist nämlich zunächst einmal ein ganz natürlicher Vorgang.
Drittens: Blicken wir auf die bisherigen Klimaextreme zurück, stellen wir fest: Viele Lebe- wesen haben diese nicht überlebt und sind ausgestorben. Stichwort: Dinosaurier. Der Erde selbst ist das egal. Sie existiert weiterhin.
Viertens: Im Gegensatz zu den Dinosauriern, für die es zu kalt wurde, wird es für uns zu warm. Und zwar viel zu schnell. Weil die Menschheit quasi einen langsamen Suizid begeht, indem sie den natürlichen Klimawandel noch so richtig schön beschleunigt.
Fünftens: Während unsere Vorfahren es nicht besser wussten, sind wir irgendwann dazu übergegangen, das Problem einfach zu ignorieren. Vogel-Strauß-Technik und nach uns die Sintflut.
Seite 1 von 2 Sechstens: Solange sich Douglas Adams‘ Fiktion einer Hyperraum-Umgehungsstraße nicht zeitnah bewahrheitet, wird der Planet Erde noch sehr lange weiterexistieren. Mit Menschen oder ohne.
Wird unser Planet uns vermissen, wenn auch wir ausgestorben sind? Vermutlich nicht. Der kürzlich verstorbene griechische Komponist und Volksheld Mikis Theodorakis hat einmal gesagt – ich zitiere – „Wenn der Mensch von der Erdoberfläche verschwindet […] wird die Natur glücklich sein, die Tiere werden glücklich sein. Die Flüsse werden wieder frei fließen. Die Wälder des Amazonas werden wieder sprießen. Denn die Natur ist eins mit sich…Allein der Mensch ist ein Missklang der Natur […].“
Um das alles zusammenzufassen: Klimaschutz ist Menschheitsschutz. Um den Klima- wandel zu verlangsamen, müssen wir CO2 vermeiden, anders geht es nicht.
Da Klimaschutzmaßnahmen nicht allein auf Freiwilligkeit beruhen können, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder verbieten wir direkt alles, was zu viel CO2 verursacht oder die entsprechenden Aktivitäten werden teurer und somit unattraktiver.
Es stimmt, dass das ungerecht gegenüber den Menschen ist, die weniger Geld haben. Die soziale Ungleichheit ist aber ein generelles Problem, das es zu lösen gilt. Und das Sozialste, das wir machen können, ist alles in unserer Macht Stehende gegen den Kli- mawandel zu tun. Denn Klimawandel ist nicht sozial gerecht – seine Folgen treffen bereits jetzt die Ärmsten der Armen. Und das wird sich in Zukunft nur noch verschärfen.
Um Entlastung für Menschen mit geringem Einkommen zu schaffen, wollen wir Grüne ein Energiegeld, beziehungsweise Bürger*innengeld einführen. Dabei handelt es sich um eine Rückerstattung der Einnahmen aus dem CO2-Preis. Durch diese Umverteilung soll der sozialen Ungerechtigkeit entgegengewirkt werden. Außerdem wollen wir gerade im ländlichen Raum den ÖPNV massiv ausbauen, damit ein Umstieg auf ein CO 2-ärmeres Leben leichter wird.
Meine Damen und Herren,
es gibt keine Alternative zum Klimaschutz. Den vorliegenden Antrag werden wir selbst- verständlich ablehnen.
Vielen Dank.
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