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24.09.21
18:51 Uhr
Landtag

Vizepräsidentin Touré bei Konzert der Jüdischen Gemeinde Kiel e.V.

Nr. 89 / 24. September 2021


Vizepräsidentin Touré bei Konzert der Jüdischen Gemeinde Kiel e.V.

Die Jüdische Gemeinde Kiel e.V. hat heute Abend (Freitag) zu einem Chorkonzert im Rahmen des Festjahres 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland geladen – und zum gemeinsamen Feiern des Laubhüttenfestes Sukkot. Landtagsvizepräsidentin Aminata Touré bezeichnete den Abend in ihrer Begrüßungsrede als ein Miteinander der Religionen in Deutschland. Das sei allerdings keine Selbstverständlichkeit, sagte Touré.
„Auch nach 1.700 Jahren müssen Jüdinnen und Juden in Deutschland gerade an ihren wichtigen Feiertagen um ihre Sicherheit fürchten, wie der vereitelte antisemitische Anschlag an Jom Kippur in Hagen erst kürzlich gezeigt hat“, so die Parlamentsvizepräsidentin. Alle Menschen in der Gesellschaft seien gefragt, dem wachsenden Antisemitismus zu begegnen. „Eine Antwort heißt Solidarität. Gerade an Jom Kippur, gerade heute und während der Sukkot-Festtage, gerade an den jüdischen Feiertagen. Vor allem müssen wir aber jeden einzelnen Tag solidarisch sein.“
Jüdisches Leben müsse sicher, sichtbar und selbstverständlich sein, betonte Touré. „Es liegt an uns allen, diese Forderung Wirklichkeit werden zu lassen: Indem wir jeder Form von Ausgrenzung, Diskriminierung und Hass aktiv begegnen und sie selbst im Kleinen oder unscheinbar Wirkenden nicht dulden.“ Nur, wer sich sicher fühle, würde sich auch sichtbar machen wollen – und Sichtbarkeit sei eine Grundvoraussetzung für eine im Alltag gelebte Selbstverständlichkeit jüdischen Lebens in der Gesellschaft, hob die Landtagsvizepräsidentin hervor. „Sie ist untrennbar damit verbunden, dass auch nichtjüdische Menschen diese Sichtbarkeit mit ihrer Solidarität und mit ihrem aktiven Handeln gegen Antisemitismus und Rassismus ermöglichen. Wir alle müssen füreinander einstehen. Auch das muss selbstverständlich sein.“
Bei dem Konzert in der St. Nikolai-Kirche Kiel stellte das Synagogal Ensemble Berlin ausgewählte Stücke jüdischer Musikkultur vor, unter anderem von Louis Lewandowski, Emanuel Kirschner oder Heinrich Schalit.