Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

28. Januar 2019 – Holocaust-Gedenktag

Landtag erinnert an Brandanschlag auf Synagoge

Vor 25 Jahren wurde ein Brandanschlag auf die Synagoge in Lübeck verübt. Die Erinnerung daran stand bei der diesjährigen Gedenkfeier des Landtages für die Opfer des Nationalsozialismus in Lübeck im Mittelpunkt.

Landtagspräsident Schlie spricht in der Lübecker Synagoge am 27. Januar 2019 anlässlich des Holocaust-Gedenktages.
Kein Platz für Rassismus und Antisemitismus: Landtagspräsident Schlie ruft dazu auf, sich gegen „verirrte Ideologien“ zu wehren. Foto: Landtag, Vivien Albers

Landtagspräsident Klaus Schlie mahnte, aktuellen antisemitischen Tendenzen entschieden entgegenzutreten. „Als Demokrat und Bürger eines auf den Prinzipien der Freiheit und Menschenrechte aufgebauten Staates reicht es nicht, kein Antisemit, kein Rassist zu sein. Man muss beiden hasserfüllten Ideologien wehrhaft entgegentreten“, sagte er am Sonntag vor rund 100 Gästen in der Kunsthalle St. Annen, die neben der Lübecker Synagoge gelegen ist. Der Brandanschlag in der Nacht auf den 25. März 1994 war der erste auf eine Synagoge in Deutschland seit der Pogromnacht 1938. Der Schleswig-Holsteinische Landtag hatte gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde zu der Gedenkfeier nach Lübeck geladen.

Im Zentrum standen die Erinnerungen der Gemeinde und die versehrte Synagoge selbst. Alexander Olschanski, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Lübeck, berichtete als Zeitzeuge. Die große Empörung und vollkommene Solidarität der Lübecker mit der jüdischen Gemeinde nach dem Anschlag hätten ihm damals gezeigt, dass die Entscheidung, nach Deutschland zu ziehen, kein Fehler war. „Trotz mancher Schwierigkeiten ist Deutschland für die meisten von uns ein zweites Zuhause und für unsere Kinder und Enkelkinder eine echte Heimat geworden“, sagte Olschanski. Die derzeitige Sanierung der Synagoge sei die beste Bestätigung für eine freie Religionsausübung.

Cello-Duo und Chöre untermalen das Programm

Die Gedenkrede in der Lübecker Kunsthalle hielt Landesrabbiner Dov-Levy Barsilay. Außerdem sprach auch die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche Kirsten Fehrs einige Worte zur Andacht. Den musikalischen Rahmen gestaltete ein Cello-Duo der Musikhochschule Lübeck neben mehreren Chören aus der Hansestadt. Im Anschluss an die Gedenkstunde besuchten die Gäste die benachbarte Synagoge.

Weitere Infos:
Pressemitteilung