Bei der Eröffnung der Neulandhalle in Dieksanderkoog, die fortan als Lernort dienen soll, betonte der Landtagspräsident im Beisein der Kultusministerin Karin Prien (CDU): „Der Prozess der Auseinandersetzung mit der Frage, was geschehen war und wie das passieren konnte, ist bis heute nicht beendet und er wird auch nie beendet sein“. Der Ort sei „unbequem für Besucher“. Denn die Halle nehme sie „in die Pflicht, sich mit dem Nationalsozialismus und dessen Verbrechen auseinanderzusetzen“, so Schlie. 1935 eingeweiht, galt der Koog an der Nordsee als Experimentierfeld der Nationalsozialisten, um ihre Idealziele einer Volksgemeinschaft zu verwirklichen.
Nachdem das Haus in den Nachkriegsjahren zunächst als Restaurant und von 1971 bis 2011 als „Evangelisches Jugend- und Freizeitzentrum Neulandhalle“ genutzt wurde, ist nun laut Schlie „ein Ort entstanden, an dem man aus der Geschichte für die Gegenwart und die Zukunft lernen kann“. Auf dem Außengelände der Halle ist eine dauerhafte, selbsterklärende, allgemein zugängliche Außenausstellung zu sehen, die das Beispiel von NS-Propaganda und Volksgemeinschaftsideologie präsentiert und erklärt, so der Kreis Dithmarschen. Dabei werden keine herkömmlichen Schautafeln, sondern mannshohe Buchstaben, die die Wörter „Lebensraum“ und „Volksgemeinschaft“ bilden, gezeigt. Das Innere der Neulandhalle ist nur nach Anmeldung zugänglich.