Die Landesregierung soll sich dafür einsetzen, die Bedeutung der ehemaligen innerdeutschen Grenze als „Grünes Band“ in Sachen Naturschutz sowie als Gedenk-, Erinnerungs- und Lernort weiterzuentwickeln. Im Grundsatz sind sich alle Fraktionen darin einig, über die genaue Ausprägung aber gab es Dissens: Während die SPD den 1393 Kilometer langen ehemaligen Grenzstreifen von der Ostsee bis ins Vogtland zum Naturdenkmal erklären will und auch die Umwandlung von Flächen für Schutzgebiete vom Land fordert, will die Jamaika-Koalition Ackerflächen bewahren und setzt in einem Alternativantrag auf einen „Dialogprozess mit allen Betroffenen vor Ort“.
„Auf dem ehemaligen Todesstreifen blüht heute das Leben, das ist so beeindruckend“, konstatierte Sandra Redmann (SPD). Der Wert für die Biodiversität sei „einmalig“, die Artenvielfalt groß. 30 Jahre nach dem Mauerfall sei es daher an der Zeit, „Lücken in der Schutzkulisse“ zu schließen, so Redmann. „Auch Ackerflächen machen einen Reiz aus“, konterte Anette Röttger (CDU), und bekräftigte damit den Graben zwischen Jamaika-Koalition und SPD. Marlies Fritzen (Grüne) konstatierte, in Naturschutzgebieten sei schon heute Land- und Forstwirtschaft „gang und gebe“.
Minister bringt Weltkulturerbe ins Spiel
Auch Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) unterstützt den Schutz und die Weiterentwicklung des Biotops. Es gehe in Schleswig-Holstein noch um 25 verbliebene Kilometer, die nicht unter Schutz stünden. „Wir wollen den Lückenschluss, aber im Gespräch mit den Betroffenen“, sagte Albrecht. Er setze darauf, die „gemeinsame Aufgabe von Bund und Ländern“ zu einem guten Abschluss zu bringen. Im Gespräch sei sogar das Ziel, so Albrecht, das „Grüne Band“ zum Weltkulturerbe zu ernennen.
Der SPD-Antrag wurde abgelehnt, der Alternativantrag der Koalition angenommen.
Weitere Redner:
Dennys Bornhöft (FDP), Volker Schnurrbusch (AfD), Flemming Meyer (SSW)