Schleswig-Holstein belegt laut Landesregierung beim Glasfaser-Ausbau in Deutschland einen Spitzenplatz. Bis Ende 2022 sollen 62 Prozent, bis 2025 alle Haushalte im Land mit Glasfaser versorgt sein. „Da sind wir auf dem Weg und on track“, erklärte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) bei der Vorstellung eines von der Jamaika-Koalition geforderten Berichts.
Auch beim Breitband „sind wir sehr, sehr gut unterwegs“, so der Minister. Hier seien aber privatwirtschaftliche Mobilfunknetz- und Standortbetreiber gefragt. Politik habe keine konkreten Eingriffsmöglichkeiten. Er appellierte vor allem an die beiden größten Mobilfunkunternehmen, sich mehr zu engagieren.
Die Städte hinken hinterher
Buchholz erklärte, die Schleswig-Holsteiner hätten während der Pandemie gelernt, was es bedeute, einen guten Breitband-Anschluss zu haben. 92,3 Prozent aller Haushalte im Land besitzen ihm zufolge schon heute mindestens 50 MBit im Download. Bei 74 Prozent seien sogar 1.000 MBit im Download möglich. 38 Prozent aller Hausadressen haben demnach bereits einen Glasfaser-Anschluss. Im Bundesdurchschnitt seien es nur 13,9 Prozent. Und: 96 Prozent aller Gemeinden profitieren bereits vom Glasfaserausbau. Entweder ist dort bereits die Technologie vorhanden, zumindest aber geplant oder im Bau.
„Bis 2023 werden zudem alle weißen Flecken geschlossen sein. Das heißt Es gibt im Land keine unversorgten Gebiete mehr, in denen es keinen Anbieter gibt“, erklärte Buchholz weiter. Probleme gebe es hauptsächlich in Städten. Dort seien zwar meist mehrere Glasfaser-Anbieter vorhanden, „Mehrwohnungsanlagen brauchen aber auch den Investitionsschub der Eigentümer“, so Buchholz. Da sei „mehr Dynamik erforderlich“. Die Vermieter müssten nämlich vor allem die Leitungen in ihren Häusern erneuern, um ihren Mietern schnelles Internet zu ermöglichen.
Dank an Kompetenzzentrum und Zweckverbände
Das Plenum dankte fraktionsübergreifend dem Breitbandkompetenzzentrum des Landes, den Zweckverbänden sowie den Kommunen und lobte einhellig den Ausbau-Fortschritt. Das sei als Standortfaktor vor allem wichtig für Schulen, Universitäten und der Wirtschaft. Lediglich der SSW kritisierte, es gebe in den ländlichen Gebieten noch zu viele Lücken.
Im Wirtschaftsausschuss soll der Bericht abschließend behandelt werden.
Weitere Redner:
Ole Christopher Plambeck (CDU), Heiner Dunckel (SPD), Joschka Knuth (Grüne), Stephan Holowaty (FDP), Christian Dierschauer (SSW)