Bildung als Schlüssel für ein nachhaltiges Leben und einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Das ist eine der Leitlinien, auf die die Landesstrategie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) aufbaut. Im Zusammenhang mit dem Unesco-Weltaktionsprogramm und einem Nationalen Aktionsplan hatte der Landtag Anfang 2019 eine solche Landesstrategie gefordert.
Wie die Landesregierung in ihrem 95 Seiten umfassenden Bericht dazu schreibt, soll dieses Prinzip künftig „fest in der schleswig-holsteinischen Bildungslandschaft verankert“ werden. Es werden spezifische Ziele innerhalb einzelner Bildungsbereiche und für alle Altersklassen definiert.
BNE-Agentur und Monitoring geplant
Die Strategie solle als Ausgangspunkt für ein gemeinsames Verständnis von Bildung für nachhaltige Entwicklung dienen, welches zukünftig weiterentwickelt und mit Qualitätskriterien hinterlegt werden müsse, heißt es weiter. Von zentraler Bedeutung sei außerdem die Einrichtung einer BNE-Agentur als Vernetzungsstelle. Diese soll Qualitätskriterien formulieren, Impulse für eine zunehmende Verankerung von BNE setzen und die gesellschaftlichen Akteure zusammenführen.
„Um die Umsetzung der aufgeführten Maßnahmen im Blick zu behalten und öffentlich darzulegen“, will die Landesregierung ein qualitatives Monitoring einrichten. Alle fünf Jahre soll in einem Bericht über den Fortgang der Maßnahmen berichtet werden, zunächst im Jahr 2023. Darüber hinaus ist eine wissenschaftliche Begleitung der Strategieumsetzung angedacht.
In der Landesstrategie sind fünf Handlungsfelder aufgeführt, in denen auf Visionen, die Ausgangslage, Handlungsfelder und Ziele sowie Maßnahmen und Aktivitäten zur Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung eingegangen wird. Beginnend bei frühkindlicher Bildung werden außerdem die Bereiche Schule, berufliche Bildung, Hochschule und „non-formale Bildung und berufliche Weiterbildung“ genannt.
BNE-Prinzip fußt auf Unesco-Weltprogramm
Der Aspekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ist Teil der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Zur Umsetzung hat die UN-Bildungsorganisation Unesco Weltprogramme ins Leben gerufen. Das aktuelle Programm gibt es seit 2020.
Im Mai hatten sich rund 2500 Teilnehmer aus 130 Ländern in einer globalen Online-Konferenz zum Unesco-Programm „Bildung für nachhaltige Entwicklung: die globalen Nachhaltigkeitsziele verwirklichen“ zusammengefunden. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte im Vorfeld dazu aufgerufen, im globalen Kampf gegen den Klimawandel stärker auf Bildung und Aufklärung zu setzen. Zur Rettung des Planeten müssten Staaten weltweit ihre Bildungsangebote ausweiten. Das sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Hamburg schafft „Masterplan“ zum Thema
Der Hamburger Senat hat unterdessen einen „Masterplan Bildung für nachhaltige Entwicklung 2030“ auf den Weg gebracht, für den in diesem und im kommenden Jahr 1,1 Millionen Euro bereitgestellt werden sollen. In Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Gruppen sollen Kita-Kinder, Schüler und Studenten oder Auszubildende Neues im Bereich Umweltschutz lernen können, etwa in Projekten zu Solardächern auf Schulgebäuden, Plastikmüll im Meer, Öko-Landbau oder Aufklärung über umweltfreundliche Putzmittel.
(Stand: 23. August 2021)
Debatte bei Antragstellung:
Februar 2019
Vorherige Debatte zum Thema:
Januar 2020 (Schuljahr BNE)