Die SPD ist mit einem erneuten Vorstoß zu schärferen Maßnahmen zum Lieferkettengesetz gescheitert. Das Gesetz hatte den Bundesrat im Juni passiert. Es soll ab 2023 größere Unternehmen mit mehr als 3000 Mitarbeiter verpflichten, auf Missstände beim Kauf von Produkten und Teilen aus dem Ausland zu reagieren und Abhilfe zu schaffen.
Es gebe noch einige unterstützenwerte Forderungen der Initiative „Lieferkettengesetz“, begründete Kerstin Metzner (SPD) den erneuten Vorstoß. So genüge die Reichweite des neuen Gesetzes nicht. Betroffene hätten „noch immer keinen Schadensersatzanspruch vor deutschen Gerichten“, sagte sie. Auch Umweltaspekte seien nicht ausreichend berücksichtigt.
Redner der Jamaika-Koalition nannten den Antrag „obsolet“ und „zu wenig substantiell“. Das Thema war bereits bei Antragstellung vor einem Jahr intensiv debattiert worden. Damals legte die SPD einen identischen Antrag vor.
Minister lehnt Lieferkettengesetz ab
Menschenrechte müssten politisch verteidigt werden, Völkerrecht gebe es nur zwischen Staaten, es könne nicht „überantwortet werden auf Unternehmen oder Privatpersonen“, lehnte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) das Lieferkettengesetz ab. Das sei seine Meinung als Minister, aber nicht die der Landesregierung, machte er deutlich. Allerdings: „In der gesamten Wirtschaft des Landes herrscht die Meinung, wenn es schon so ein Gesetz gibt, dann doch auf europäischer Ebene und nicht nur auf Bundesebene“, so der Minister.
Weitere Redner:
Lukas Kilian (CDU), Joschka Knuth (Grüne), Kay Richert (FDP), Christian Dirschauer (SSW)