Auch im Alter möglichst lange eigenständig und in vertrauter Umgebung leben – das wünschen sich viele betagte Menschen. Welche Unterstützung das Land dabei bietet, verrät ein Regierungsbericht, den das Sozialministerium im August vorgelegt hat. In dem 87-Seiten starken Bericht stellt die Landesregierung die derzeitigen Projekte, Unterstützungsangebote und Maßnahmen vor, „die zur Sicherstellung des selbstbestimmten Lebens im Alter“ in Schleswig-Holstein bereitgestellt werden. Idealerweise, so resümiert die Landesregierung, werde das Leben im Alter von „einem ‚Welfare Mix‘ aus Familie, Engagement-getragenen Netzwerken, kommunaler Unterstützung und professionellen Angeboten gewährleistet“.
Informationen über das Angebot an Hilfeleistungen, die aufgrund des Alters oder gesundheitlicher Einschränkungen benötigt werden, gebe es vorrangig über Kommunen, Vereine und Verbände. Das Land unterstütze dabei finanziell und helfe auch bei der Projektentwicklung, „um das Miteinander zu stärken, Nachbarschaftshilfen zu initiieren oder generationsübergreifende Angebote zu organisieren“, heißt es in dem Papier.
Fokus auf Mobilität und Digitalisierung
Thematische Schwerpunkte sind Mobilität und Digitalisierung. Aber auch Beratungs- und Pflegeangebote, Kultur, Freizeit und Wohnen greift der Bericht auf. Beim Thema Mobilität nennt die Landesregierung Bürgerbus und Mitfahrbank als Alternativen zum eigenen Auto, das gerade in ländlichen Räumen „oftmals das einzig genutzte Fortbewegungsmittel“ sei. Hierfür gebe es Unterstützung vom Land.
Wie wichtig Medien- und Technikkompetenz sei, habe sich besonders in der gegenwärtigen Krise gezeigt. Die Digitalisierung spiele für ein selbstbestimmtes Leben im Alter eine immer stärkere Rolle, wenn es etwa um Kommunikation und soziale Teilhabe oder Telemedizin und unterstützende Pflegeangebote gehe, heißt es weiter. Dazu gebe es aktuell ein landesweites Projekt zur Vermittlung von Kenntnissen digitaler Kommunikation für ältere Menschen, das vom Land finanziell und inhaltlich unterstützt werde.
In Schleswig-Holstein lebten 2019 circa 673.000 Menschen, die 65 Jahre oder älter waren. Diese Altersgruppe macht damit rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung hierzulande aus.
(Stand: 23. August 2021)
Debatte bei Antragstellung:
Juni 2021
Weitere vorherige Meldung zum Thema:
Mai 2021 (Selbstbestimmungsstärkungsgesetz / ohne Aussprache)