Nach Ansicht der AfD fördern Nichtregierungsorganisationen (NGO) mit ihren Rettungsaktionen im Mittelmeer die Schlepperei von Flüchtlingen. „Die Errettung aus Seenot ist keine Eintrittskarte nach Europa“, sagte Jörg Nobis (AfD). Es gebe laut internationalem Seerecht kein automatisches Anrecht auf Asyl. Er kritisierte den „moralischen Übereifer der selbsterbernannten Seenotretter“ und warf ihnen vor, mit kriminellen Schlepperbanden zusammenzuarbeiten.
Es gehe der AfD „nicht um die kriminellen Machenschaften von Schlepperbanden“, argwöhnte Lars Harms (SSW) stellvertretend für alle Fraktionen. Stattdessen wolle man die christlichen Kirchen und ihre Organisationen diskreditieren. Die Vorwürfe wies Harms scharf zurück: „Die Kirchen helfen mit, Leben zu retten.“ Auch Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) wandte sich gegen die „Spekulationen“ und den „Populismus“ der AfD. Seenotrettung führe nicht automatisch zum Asyl, sondern münde in ein rechtsstaatliches Verfahren, so die Ministerin.
Der Antrag, der Landtag möge die Arbeit der NGO missbilligen, wurde mit breiter Mehrheit zurückgewiesen.