Geschlossen setzt sich der Landtag für den Ausbau von digitalen Lösungen im Rettungswesen ein. In der Debatte ging es zum einen um die Einführung einer landesweiten Alarm-App, mit der ehrenamtliche Ersthelfer, die sich bei einem Unfall in der Umgebung befinden, informiert werden und so noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes zur Hilfe eilen können. Weiteres Thema: die telemedizinische Unterstützung bei Rettungseinsätzen.
Derzeit gebe es für die Ersthelfer-App noch unterschiedliche Lösungen, die nicht miteinander kompatibel seien – und das sei ein erheblicher Nachteil, sagte Hans-Hinrich Neve (CDU) als einer der Antragsteller. „Kreisgrenzen dürfen keinesfalls zum Hindernis einer effektiven Ersthelferrettung werden“, so Neve. Hier brauche es einen einheitlichen Standard. Für Einheitlichkeit machte sich auch Bernd Heinemann (SPD) stark und sprach sich für eine „landeseinheitliche, kompatible, digital gestützte Gesamtstrategie zum Rettungsdienst“ aus. „Da haben wir noch eine dicke Aufgabe für unseren Gesundheitsminister“, sagte er.
Land schießt 100.000 Euro zu
Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU), die in Vertretung für Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) sprach, bezeichnete die „App-Rettung“ als „wirksames Mittel“. Den Ausbau der Digitalisierung in dem Bereich wolle die Landesregierung fördern. Die Landesregierung werde ab 2022 jährlich 100.000 Euro zur Verfügung stellen, kündigte sie an. Weiteres Ziel sei es, die Telemedizin als Teil der Notfallversorgung zu etablieren.
Weitere Redner:
Marret Bohn (Grüne), Dennys Bornhöft (FDP), Christian Dirschauer (SSW)