Der Landtag ist sich einig: Einsamkeit betrifft alle Bevölkerungsgruppen und Generationen – und kann die Menschen krank machen. Der Scham, Isolation zuzugeben, sei oft groß. Und: Es gibt zu wenig Hilfsangebote. Daher haben die Abgeordneten auf Initiative des SSW in einem fraktionsübergreifenden Antrag die Landesregierung aufgefordert, sich auf Bundesebene für ein gezieltes Monitoring einzusetzen.
Sobald differenzierte Daten und Informationen für Schleswig-Holstein verfügbar sind, sollen diese dann kontinuierlich in die Sozialberichterstattung des Landes aufgenommen werden, um als Basis für niedrigschwellige Projekte zu dienen, heißt es in dem einstimmig angenommenen Papier. Lars Harms (SSW) nannte den Antrag eine „geeignete Grundlage für mehr zielgerichtete Angebote“. Die bisherigen Möglichkeiten zur Hilfe seien zu wenig und oft schwer erreichbar. Die Corona-Pandemie habe die Situation weiter verschärft. Lockdowns, fehlende Freunde, Home-Office und Home-Schooling hätten „erhebliche Effekte auf die Psyche der Menschen“, so Harms. Ähnlich äußerten sich alle anderen Redner.
Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) erklärte, Vereinsamungs-Tendenzen entgegenzuwirken sei „eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“. Träger, die bereits Maßnahmen gegen Einsamkeit entwickeln – wie den Landesseniorenrat, das Landesnetzwerk Senior-Trainer oder die 13 Mehrgenerationenhäuser – erhielten Unterstützung vom Land. Das solle ausgebaut werden, so Garg.
Weitere Redner:
Andrea Tschacher (CDU), Özlem Ünsal (SPD), Marret Bohn (Grüne), Dennys Bornhöft (FDP)