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1. August 2023 - Zitate 1. Halbjahr 2023

„Ich bin kein Schwabe, sondern Badener“ – „Sehr symbadisch!“

Eine Parlamentsdebatte lebt von Argumenten, Nachfragen und Kommentaren. Seit Jahresbeginn haben die Landtagsstenografen wieder zahlreiche Anekdoten, Stilblüten und amüsante Dialoge aufgeschnappt.

Eine Abgeordnete spricht ins Mikrofon. Zu sehe ist nur ihr rotgeschminkte Mund.
Eine Abgeordnete spricht ins Mikrofon. Zu sehe ist nur ihr rotgeschminkte Mund.
© Foto: Thomas Eisenkrätzer

Christopher Vogt (FDP) am 25. Januar in einer Haushaltsdebatte:
„Tatsächlich, Herr Koch, haben Sie an dem Punkt recht: SPD und FDP sind sich in vielen Punkten nicht einig. Der Oppositionsführer hat zum Beispiel, was sie anbetrifft, von Gartenzwergen und Eichhörnchen gesprochen. Das ist mir viel zu positiv besetzt, um ihnen das zuzuschreiben.“

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Sandra Redmann (SPD) am 25. Januar in einer Debatte zum Öko-Landbau:
„Das ist wie zur besten Sendezeit im Fernsehen: Da erhofft man sich eine neue, spannende Serie oder einen coolen, neuen Film und nicht die achte Wiederholung von ´Forsthaus Falkenau.´“

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Thomas Jepsen (CDU) am 25. Januar in einer Debatte zu Straßenausbaubeiträge:
„Ich zitiere den SSW-Abgeordneten Harms aus seinen Reden im Jahr 2017.“ – Lars Harms (SSW): „Immer gut!“

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Vizepräsidentin Jette Waldinger-Thiering am 25. Januar in einer Debatte zu Straßenausbaubeiträge:
„Herr Abgeordneter Dr. Buchholz, lassen Sie eine Zwischenfrage des Herrn Abgeordneten Göttsch zu?“ – Bernd Buchholz (FDP): „Da meine angezeigte Redezeit hier immer mehr wird, finde ich das völlig in Ordnung.“

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Oliver Kumbartzky (FDP) am 26. Januar in einer LNG-Debatte:
„Die heutige Debatte eignet sich auch, einmal hervorzuheben, wie schnell sich die Grünen bei diesem Thema gewandelt haben. Ich glaube, daher rührt auch der Begriff Transformationsminister.“

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Lars Harms (SSW) am 27. Januar in einer Debatte zu „Funktionalität der Gesetzes- und Rechtsprechungsdatenbank verbessern“:
Darüber zu diskutieren, dass eine Suchfunktion suchen soll, ist mir ein bisschen zu wenig. Ich habe trotzdem eins gelernt: KI kann man auch „Kai“ aussprechen. Das hat ja schon mal was, meine Damen und Herren – Vielen Dank.“

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Christian Dirschauer (SSW) am 27. Januar in einer Debatte zur Kohlendioxid-Speicherung (CCS) :
„Und der Wirtschaftsminister sagt in seiner weiteren Begründung im Ausschuss: ´Ja, es ist irgendwie doof gelaufen, aber – ich will es mal umgangssprachlich sagen – CCS ist doch irgendwie sexy´.“ – Zwischenruf Thomas Hölck (SPD): „Wat?“

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Christopher Vogt (FDP) am 22. Februar in einer Schuldebatte:
„Herr Habersaat, Sie sind von uns beiden der Deutschlehrer, aber ich muss ganz ehrlich sagen, das Zitat ´Wat woll’n Se eigentlich?´ war nicht Nietzsche, sondern Peer Mertesacker. Ich glaube, das haben Sie vertauscht.“

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Oliver Brandt (Grüne) am 22. Februar in einer Debatte zur Entfernungspauschale:
„Die Entfernungspauschale in der heutigen Form setzt Anreize für lange Arbeitswege.“ – Zwischenruf Lars Harms, SSW: „Ab morgen früh fahre ich 200 Kilometer!“

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Landtagspräsidentin Kristina Herbst am 23. Februar in einer Debatte zur Krankenhausfinanzierung:
„Herr Abgeordneter Dr. Garg, gestatten Sie eine zweite Zwischenfrage oder Anmerkung des Abgeordneten Kalinka?“ – Heiner Garg (FDP): „Immer gerne, wenn es hilft.“ – Werner Kalinka (CDU): „Ich wollte nur fragen, ob Ihre Antwort auf meine Frage zu Ende ist und ich mich wieder hinsetzen kann!“ – Garg: „Ja, selbstverständlich…“

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Landtagsvizepräsident Peter Lehnert am 23. Februar in einer Debatte zur Europaministerkonferenz:
„Mit dem Antrag wird ein Bericht in dieser Tagung erbeten. Ich lasse zunächst darüber abstimmen, ob der Bericht in dieser Tagung gegeben werden soll. Wer zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen.“ – Serpil Midyatli (SPD): „Aber nur, wenn er spannend ist!“

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Landtagsvizepräsidentin Beate Raudies am 24. Februar in einer Debatte zur Flüchtlingspolitik:
„Frau Abgeordnete, kommen Sie bitte zum Ende.“ – Serpil Midyatli (SPD): „Sofort, Frau Präsidentin. Aber, ganz ehrlich: keinen Flüchtlingspakt einzurichten (…)“ – Raudies: „Frau Abgeordnete, ich rücke Ihnen jetzt auf die Pelle.“ – Midyatli: „Vielen Dank.“

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Annabell Krämer (FDP) am 24. Februar in einer Debatte zum Haushaltsabschluss 2022:
„Ich bin mir relativ sicher, dass hiervon auch die Tilgung betroffen ist; aber darüber reden wir sehr gern noch einmal im Finanzausschuss oder beim Kaffee.“ – Lars Harms (SSW): „Beim Kaffee!“

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Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am 22. März in einer Haushaltsdebatte:
„Ich muss mich beeilen, sonst kann ich nicht mehr genug erzählen.“

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Silke Backsen (Grüne) am 22. März in einer Haushaltsdebatte:
„Denn nur, was wir kennen und wertschätzen, können wir auch schützen. Wir wollen die Menschen in den Nationalpark, aber auch in streng geschützte Bereiche mitnehmen und sie daran teilhaben lassen. Es geht eben doch um jede einzelne Art, die Teil eines Ökosystems ist. Letztendlich gehören auch wir Menschen dazu, obwohl es sich manchmal hier im Plenarsaal nicht so anfühlt.“

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Anette Röttger (CDU) am 23. März in einer Schulkosten-Debatte:
„Wir müssen in dieser Zeit, in der es um Nachhaltigkeit geht, auch Nachhaltigkeit leben.“ – Zwischenruf Beate Raudies (SPD): „Mama steht zu Hause und schmiert das Brot!“

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Vizepräsidentin Jette Waldinger-Thiering am 23. März in einer Debatte zum Denkmalschutz:
„Ich eröffne die Grundsatzberatung und erteile dem Abgeordneten Lars Harms von der SSW-Fraktion das Wort.“ – Zwischenruf Oliver Kumbartzky (FDP): „Das lebende Denkmal spricht zum Denkmalschutz!“ – Lars Harms (SSW): Vielen Dank. Frau Präsidentin, ja, es steht ein lebendes, vor allem aber ein bewegliches Denkmal vor Ihnen“. (Beifall und Heiterkeit) – Zwischenruf Christian Dirschauer (SSW): „Beweglich bist du nicht mehr!“

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Manfred Ueckermann (CDU) am 23. März in einer Debatte zum Denkmalschutz:
„Es kann aber nicht sein, dass am Freitagnachmittag – das ist schon merkwürdig, dass man am Freitagnachmittag Handwerker kriegt; aber da war es so – auf einmal rollt ein Bagger an.“

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Serpil Midyatli (SPD) am 24. März in einer Debatte zum Arbeitszeitgesetz:
„Sie stellen sich sonst hier hin und kommen immer wieder mit Ihren Parolen: ´Die SPD soll doch einmal Vorschläge machen, das Tariftreuegesetz ist doof!´ Ganz ehrlich, das ist Old School. Das wollen wir auch nicht mehr hören. Das passt zu dem Oldieschwoof von Herrn Buchholz, was das Thema angeht.“

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Kai Dolgner (SPD) am 24. März in einer Debatte zur Digitalisierung in der Verwaltung:
„Ich übersetze das einmal: Das ist ungefähr so, als wenn mein Sohn auf meine Frage, ob er sein Zimmer aufgeräumt habe, antworten würde, dass er die grundsätzliche Machbarkeit des Aufräumens überprüft hätte.“

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Thomas Losse-Müller (SPD) am 24. März in einer Debatte zur Künstlichen Intelligenz:
„Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Warum haben wir einen Antrag gestellt, den wir von autogenerativer künstlicher Intelligenz haben schreiben lassen?“ – Zwischenruf Lukas Kilian (CDU): „Um mal was Gutes einzureichen!“

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Tobias Koch (CDU) am 10. Mai in einer Debatte zum A23-Ausbau:
„Da beschimpft man sich gegenseitig mit Begrifflichkeiten, die ich hier gar nicht wiederholen will, weil möglicherweise Kinder und Jugendliche zuschauen.“ – Zwischenruf Christopher Vogt (FDP): „Die kennen ganz andere Ausdrücke als du!“

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Christian Dirschauer (SSW) am 11. Mai in einer Debatte zum Mindestlohn:
„Sehr geehrte Frau Präsidentin! Moin, liebe Kolleginnen und Kollegen! – Zurufe aus dem Plenum: „Moin!“ – Dirschauer: „Danke, das funktioniert ja einwandfrei – und ich bin kein Lehrer.“

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Vizepräsidentin Jette Waldinger-Thiering am 11. Mai in einer Debatte zum Grunderwerbsteuerrecht:
„Herr Abgeordneter Manfred Uekermann: Das Fotografieren während der Plenartagung nach draußen machen wir eigentlich nicht.“ – Manfred Uekermann (CDU): „Ich nehme das zur Kenntnis! Es war nur: Die Gänse kommen zum Demonstrieren, deswegen wollte ich ein Foto machen!“ – Waldinger-Thiering: „Alles klar.“ (Beifall)

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Martin Habersaat (SPD) am 11. Mai in einer Schuldebatte:
„Wir sind eine konstruktive Opposition, und wenn Sie (…die Regierungskoalition) gute Sachen machen, dann machen wir auch mit. Jetzt habe ich noch dreieinhalb Minuten für das Aber.“ (Heiterkeit) „Aber: (…)“

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Malte Krüger (Grüne) am 11. Mai in einer Schuldebatte:
„Darüber, dass der Bundesfinanzminister hier immer noch mauert, ärgere ich mich ehrlich gesagt gelb.“ (Heiterkeit und Zurufe) „Wer an der Ampel steht, weiß, nach gelb kommt ganz schnell rot. – Zwischenruf Christopher Vogt (FDP): „Oder grün!“ (Weitere Zurufe und Heiterkeit)

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Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am 11. Mai in einer Debatte zu Musikschulen:
„Herr Vogt, ich habe vielleicht noch ein bisschen etwas Versöhnliches.“ – Zwischenruf Christopher Vogt (FDP): „War doch nett heute!“ – Prien: „Total nett heute, finde ich auch!“

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Lasse Petersdotter (Grüne) am 2. Juni in einer Haushalts-Debatte:
„Ich bin aber noch weniger ein Fan davon, dass man einen Staatshaushalt mit einem Auto vergleicht, denn all diese Vergleiche hinken.“ – Zwischenruf Christopher Vogt (FDP): „Aber mit einem Fahrrad vielleicht!“ – Petersdotter: „Mit einem Fahrrad ist das etwas ganz anderes, Herr Kollege Vogt. Da bin ich ganz bei Ihnen.“

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Heiner Garg (FDP) am 14. Juni in einer minderheitenpolitischen Debatte:
„Die einen möchten, dass ich meine Rede ebenfalls teilweise auf Plattdüütsch halte, die anderen, dass ich sie auf Schwäbisch halte. Ich muss Sie in beiden Fällen enttäuschen. Ich bin kein Schwabe, sondern Badener.“ (Heiterkeit) – Zwischenruf Rasmus Vöge (CDU): „Sehr symbadisch!“ – Garg: „Ich bin vor 28 Jahren nach Schleswig-Holstein gekommen. Manche, die es gut mit mir meinen, sagen, ich spräche inzwischen sogar Hochdeutsch. – Zuruf aus dem Plenum: „Das ist aber weit hergeholt!“

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Uta Röpcke (Grüne) am 15. Juni in einer Debatte zu Bibliotheken:
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Heckenschere, Hula-Hoop-Reifen, Ukulele, Longboard, Nähmaschine – manchmal möchte man Dinge einfach nur ausprobieren und nicht gleich kaufen. Das geht auch an vielen Orten in Schleswig-Holstein in der ´Bibliothek der Dinge´, oft mit dem Hinweis: ´sharing is caring´.“ – Christopher Vogt (FDP): „Ukulele kann man immer gebrauchen!“ – Röpcke: „Genau. So ist es.!

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Jasper Balke (Grüne) verschüttet am 15. Juni vor einer Debatte zur Gesundheitspolitik Wasser auf dem Redepult:
„Hoppla! Jetzt habe ich Mist gebaut; jetzt kann ich gar nicht mehr lesen, was ich hier geschrieben habe. Egal.“ (Heiterkeit) – Heiner Garg (FDP): „Jetzt wird es spannend!“ – Serpil Midyatli (SPD): „Jetzt hast du die volle Aufmerksamkeit!“ (Weitere Zurufe – mehrere Abgeordnete und Vertreter der Regierungsbank helfen beim Aufwischen) – Balke: „Es tut mir leid, jetzt wird es gerade spannend. Es tut mir leid. Danke schön. Vielen Dank, Herr Minister. Das sind jetzt ja tolle Bilder!“ – Midyatli: „Ich finde das sehr kollegial!“ – Balke: „Ja, vielen Dank, das war sehr kollegial. – Vizepräsidentin Eka von Kalben: „So läuft das hier. Jetzt dürfen Sie loslegen, Herr Balke“. – Balke: „Das ist sehr lieb. Danke schön, Frau Kollegin Schiebe. Könnten Sie vielleicht die Rede noch schnell ausdrucken?“ (Heiterkeit) „Nee, das passt jetzt auch. Ich glaube, jetzt habe ich wirklich die ungeteilte Aufmerksamkeit.“
(…)
Vizepräsidentin Eka von Kalben: Wenn Herr Balke fertig mit Putzen ist, ist Heiner Garg von der FDP-Fraktion dran. (Heiterkeit) Garg: „Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wie soll ich das jetzt noch toppen?“

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Sandra Redmann (SPD) am 16. Juni in einer Debatte zur Biotopkartierung:
„Die Lebensräume in Schleswig-Holstein schwinden und mit ihnen die Arten, und das viel schneller als angenommen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass noch nicht überall so richtig verstanden wird, was das bedeutet. Es geht um unser aller Hintern und nicht nur um den der Hummel.“