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20. November 2025 - November-Plenum

WiPo: Ruf nach mehr Realitätsnähe

Die FDP sieht im Fach Wirtschaft/Politik eine Schieflage zulasten wirtschaftlicher Bildung. Die Liberalen fordern deshalb, die Fachanforderungen aus dem Jahr 2016 zu überarbeiten und stärker auf Finanzkompetenz und Verbraucherbildung auszurichten.

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Anne Riecke (FDP) monierte, der wirtschaftliche Aspekt komme deutlich zu kurz.
© Foto: Landtag, Sönke Ehlers

Wirtschaft und Politik – diese beiden Komponenten stecken im Schulfach WiPo. Die FDP hat nun ihre Forderung erneuert, den ersten Bestandteil der Abkürzung stärker herauszustellen. Der wirtschaftliche Aspekt „kommt deutlich zu kurz“, monierte die Abgeordnete Anne Riecke. Das Land solle deswegen seine Fachanforderungen, die aus dem Jahr 2016 stammen, überarbeiten. Die Neufassung solle zum Schuljahr 2027/28 in Kraft treten. Aktuell machten wirtschaftliche Themen nur 20 Prozent des WiPo-Unterrichts aus, so Riecke. Junge Leute müssten an der Schule mehr finanzielle Bildung erhalten und etwas über „die eigene Rolle als Verbraucher und Arbeitnehmer“ erfahren.

Unterstützung erhielten die Liberalen aber nur vom SSW. Jette Waldinger-Thiering verwies auf die hohe Verschuldung vieler junger Menschen. Deswegen müsse die Schule „realitätsnäher“ werden und die Themen Banken, Versicherungen und Verträge verstärkt behandeln. Vertreter von Schwarz-Grün sahen das anders. Themenkomplexe wie „Jugendliche als Konsumenten“ und „Wirtschaftliches Handeln“ seien bereits Teil der Fachanforderungen, so Martin Balasus (CDU) - „aber vielleicht muss man es mancherorts besser leben“. Auch Malte Krüger (Grüne) fand die bestehenden Vorgaben „ziemlich gut“, denn „da sind viel wirtschaftliche Aspekte drin“. 

Fachanforderungen werden überarbeitet

 

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Findet die bestehenden Vorgaben „ziemlich gut“: Malte Krüger (Grüne).
© Foto: Landtag, Sönke Ehlers

Themen wie „Sparen und Verschuldung“ seien bereits Teil des Unterrichts, merkte Bildungsministerin Dorit Stenke (CDU): „Das müssen wir weiter entwickeln“. Sie kündigte eine Überarbeitung der Fachanforderungen an, in der auch „Entrepreneurship Education“ und Unternehmertum eine Rolle spielen werde. Die SPD enthielt sich. Martin Habersaat nannte Wirtschaft und Politik „zwei Seiten derselben Medaille“, die nicht getrennt werden sollten. Das Fach wird an Schleswig-Holsteins in den Klassen 7 bis 13 unterrichtet. In der Mittelstufe (Klassen 7 bis 10) gibt es vier Wochenstunden Unterricht, das Land strebt eine Erhöhung auf sechs Wochenstunden bis 2027 an. In der Oberstufe variiert die Stundenzahl, je nach Wahl des Profils. 

 

Wirtschaft und Politik – diese beiden Komponenten stecken im Schulfach WiPo. Die FDP fordert von der Landesregierung, den ersten Bestandteil der Abkürzung stärker herauszustellen. Der wirtschaftliche Aspekt werde „nicht in ausreichendem Maße mit praxisnaher ökonomischer Bildung verknüpft, wie beispielsweise Finanzkompetenz oder Verbraucherbildung“, monieren die Liberalen in ihrem Antrag. Das Land soll deswegen seine Fachanforderungen, die aus dem Jahr 2016 stammen, überarbeiten. Die Neufassung soll zum Schuljahr 2027/28 in Kraft treten.

Das Fach wird an Schleswig-Holsteins Schulen in den Klassen 7 bis 13 unterrichtet. In der Mittelstufe (Klassen 7 bis 10) gibt es vier Wochenstunden Unterricht; das Land strebt eine Erhöhung auf sechs Wochenstunden bis 2027 an. In der Oberstufe variiert die Stundenzahl je nach Wahl des Profils. Pläne der Landesregierung für eine Kürzung in diesem Bereich und eine Wahlfreiheit zwischen WiPo und Geographie waren nach öffentlichen Protesten zurückgenommen worden.

Breites inhaltliches Spektrum im Fach WiPo

Das Ziel des Unterrichts ist es, dass Schüler sich kritisch mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fragen auseinandersetzen und sich ein mündiges eigenes Urteil bilden können. Zu den Inhalten gehören das politische System auf kommunaler, Landes- und Bundesebene, internationale Themen wie Friedens- und Sicherheitspolitik oder die Rolle von EU, UNO und NATO. Auch die soziale Marktwirtschaft, soziale Gerechtigkeit, der demografische Wandel und das Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Zielen und ökologischer Nachhaltigkeit werden thematisiert.

Top 16:

Antrag der FDP-Fraktion:

– Drucksache 20/3433