Wirtschaft und Politik – diese beiden Komponenten stecken im Schulfach WiPo. Die FDP fordert von der Landesregierung, den ersten Bestandteil der Abkürzung stärker herauszustellen. Der wirtschaftliche Aspekt werde „nicht in ausreichendem Maße mit praxisnaher ökonomischer Bildung verknüpft, wie beispielsweise Finanzkompetenz oder Verbraucherbildung“, monieren die Liberalen in ihrem Antrag. Das Land soll deswegen seine Fachanforderungen, die aus dem Jahr 2016 stammen, überarbeiten. Die Neufassung soll zum Schuljahr 2027/28 in Kraft treten.
Das Fach wird an Schleswig-Holsteins Schulen in den Klassen 7 bis 13 unterrichtet. In der Mittelstufe (Klassen 7 bis 10) gibt es vier Wochenstunden Unterricht; das Land strebt eine Erhöhung auf sechs Wochenstunden bis 2027 an. In der Oberstufe variiert die Stundenzahl je nach Wahl des Profils. Pläne der Landesregierung für eine Kürzung in diesem Bereich und eine Wahlfreiheit zwischen WiPo und Geographie waren nach öffentlichen Protesten zurückgenommen worden.
Breites inhaltliches Spektrum im Fach WiPo
Das Ziel des Unterrichts ist es, dass Schüler sich kritisch mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fragen auseinandersetzen und sich ein mündiges eigenes Urteil bilden können. Zu den Inhalten gehören das politische System auf kommunaler, Landes- und Bundesebene, internationale Themen wie Friedens- und Sicherheitspolitik oder die Rolle von EU, UNO und NATO. Auch die soziale Marktwirtschaft, soziale Gerechtigkeit, der demografische Wandel und das Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Zielen und ökologischer Nachhaltigkeit werden thematisiert.