Bessere Benotung des Mathe-Abiturs

Der Petitionsausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtages hat sich mit dem Anliegen der von 132 Mitzeichnern unterstützten öffentlichen Petition befasst und zur Entscheidungsfindung eine Stellungnahme des Ministeriums für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur beigezogen.

Der Petent begehrt für die schriftlichen Abiturprüfungen des Jahres 2023 eine Anhebung der Noten im Fach Mathematik. Eine nähere Begründung des Anliegens erfolgt nicht.

Der Ausschuss stellt fest, dass die schriftlichen Abiturprüfungen im Fach Mathematik in diesem Jahr durchschnittlich eine halbe Note schlechter ausgefallen sind als im langjährigen Mittel. Gleichwohl betont das Bildungsministerium, dass Schwankungen dieser Art immer wieder möglich sind und dass der zuletzt leicht schlechtere Ausfall kaum Auswirkungen auf die Abiturergebnisse insgesamt gehabt hat. Diese sind ungeachtet dessen immer noch erheblich besser ausgefallen als in der Zeit vor der Coronapandemie.

Soweit der Petent sich mit seiner Petition mutmaßlich gegen die Gestaltung der Abituraufgaben wendet, stellt der Ausschuss fest, dass es sich bei diesen um eine Kombination von Aufgaben aus einem ländergemeinsamen Pool und landeseigenen Aufgaben handelt. Der ländergemeinsame Aufgabenpool für die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch wurde 2012 durch die Kultusministerkonferenz beschlossen und besteht bereits seit dem Jahr 2017. Um das Ziel einer besseren Vergleichbarkeit der Prüfungen zu erreichen, streben die Länder an, möglichst viele dieser Pool-Aufgaben im Abitur einzusetzen.

Das Bildungsministerium erläutert, dass die Regelungen zur Entnahme und Nutzung der Poolaufgaben im Laufe der Jahre daher zunehmend verdichtet wurden. Seit sechs Jahren setzt das Land Schleswig-Holstein in zunehmendem Maße Aufgaben aus dem länderübergreifenden Aufgabenpool ein und hat den Umfang der landesspezifischen Anpassungen sukzessive verringert. Spätestens ab 2024 sollen mindestens 50 Prozent der im Abitur eingesetzten Aufgaben dem Pool unverändert entnommen werden.

Der Petitionsausschuss nimmt zur Kenntnis, dass sämtliche in Schleswig-Holstein gestellten Abituraufgaben durch das Bildungsministerium und die Aufgaben des ländergemeinsamen Pools durch das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen im Internet veröffentlicht werden. Auch wurde nach Auskunft des Bildungsministeriums die Verwendung dieser Aufgaben gegenüber den Schulen regelmäßig kommuniziert und die Lehrkräfte setzen sie im Unterricht zu Übungszwecken ein.

Vor diesem Hintergrund kommt der Petitionsausschuss zu dem Ergebnis, dass Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, sich frühzeitig und zielgerichtet auf diese Abituraufgaben und ihre Gestaltung vorzubereiten. Der Ausschuss teilt daher die Auffassung des Bildungsministeriums, dass kein Grund bestand, die Noten der diesjährigen schriftlichen Abiturprüfungen im Fach Mathematik anzuheben.