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"Leinen los" für die Gorch-Fock-Ausstellung im Landeshaus
D E R L A N D T A G SCHLESWIG HOLSTEIN M I T T E I L U N G E N74/2000 Kiel, 07. Juni 2000‘Leinen los’ für die Gorch-Fock-Ausstellung im Landeshaus Kunstausstellung „Segel & Leinwand" im Kieler Landeshaus eröffnetKiel (SHL) – Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Segel & Leinwand“ am Mittwoch, 7. Juni 2000, im Kieler Landeshaus, sagte Landtagspräsident Heinz-Werner Arens in seiner Eröffnungsrede:„Wer in den nächsten 2 Wochen unser Landeshaus betritt, wird sich in die Welt der Segel- schifffahrt zurückversetzt fühlen. Aber es sind nicht Bilder vergangener Zeiten, die hier ge- zeigt werden, sondern ganz aktuelle auf der Leinwand festgehaltene Erlebnisberichte aus dem vergangenen Jahr 1999 von zehn norddeutschen Realisten. Sie haben ein Jahr lang den Alltag des Segelschulschiffes „Gorch Fock“ und eine Auslandsreise von Kiel nach Lis- sabon sozusagen hautnah begleitet und miterlebt. Künstler und handfeste Seeleute in en- ger Tuchfühlung auf einem Schiff, kann das gut gehen?Es ging gut, um nicht zu sagen sehr gut. Der Kommandant hat dies kurz und prägnant zu- sammengefasst: „Da sind zwei Welten aufeinandergestoßen. Aber die Anfangs kritische Besatzung hat in kürzester Zeit den Arbeiten der Künstler höchsten Respekt gezollt.“ Das ist, wie ich finde, eine sehr positive Aussage.Aber nun zur Ausstellung der Bilder aus der Aktion „Segel und Leinwand - die norddeut- schen Realisten und die Gorch Fock“ im Landeshaus.Das künstlerische Ergebnis der Aktion ist mir seit der 1. Ausstellung in Ber- Herausgegeben von lin im Mai d. J. bekannt. Ich bin aber auch bei erneuter Betrachtung der Bil- der Pressestelle des Schleswig- Holsteinischen der anlässlich dieser Ausstellung in Kiel wieder aufs Neue beeindruckt. Landtages in 24105 Kiel, Landeshaus; 24171 Kiel, Postfach 7121; Tel. (0431) 988 Durchwahl App. 1120 bis 1125 und 1116 bis 1118 Fax (0431) 988 1119 Diese Pressemitteilung ist auch über das Internet abrufbar: www.sh-landtag.de V.i.S.d.P. Dr. Joachim Köhler oder in Form des Pressetickers unter www. ltsh.de bzw. www.parlanet.de. Internet:http//www.sh-landtag.de Über den Presseticker können die Pressemitteilungen auch per E-Mail direkt abonniert werden. E-Mail:Joachim.Koehler@ltsh.landsh.de -2-Bei meinen häufigen Besuchen an Bord und bei Tagesfahrten auf See habe ich - wie alle Abgeordneten des Landtages - haben wir eine große Zuneigung für das Schiff und seine Besatzung entwickelt. Dabei waren wir stets von dem Zusammenwirken von Mensch, Wind und Segel beeindruckt. Ich kann bei der Betrachtung der Bilder wirklich sagen, dass die- ses positive Gefühl, dieses harmonische Zusammenwirken von Mensch, Schiff und Natur herüberkommt.Ich habe dieses beeindruckende künstlerische Ergebnis allerdings auch erwartet, da es für mich nicht die erste Begegnung mit den norddeutschen Realisten war. Diese wahrhaft mo- bile Künstlerkolonie hat sich schon mit vielen Großprojekten in Schleswig-Holstein und Hamburg dem Publikum direkt gestellt und immer große Anerkennung gefunden. Die norddeutschen Realisten sind nicht die Künstler im Elfenbeinturm, sondern Künstler, die sich zur Wirklichkeit und zum Leben, so wie es ist, bekennen. Den Begriff und die Anforde- rungen an die Freilichtmalerei wird Herr Störtenbecker bei seinem Redebeitrag sicherlich noch näher erläutern. Aber dieses Mal war es auch für die norddeutschen Realisten etwas anders: „Wir malen einen Mythos“, so haben sie es spontan empfunden.Gern habe ich Anfang 1999 die Schirmherrschaft für das Projekt „Segel und Leinwand - Die norddeutschen Realisten und die Gorch Fock“ übernommen. Ich gebe zu, das war nicht ganz uneigennützig, denn ich war zum einen gespannt auf die Begegnung unseres Patenschiffes und seiner Besatzung mit den Malern und zum anderen auf das künstlerische Ergebnis dieser Aktion, da die norddeutschen Realisten ja keine ausgewiesenen Marine- maler sind. Schon lange besteht im Landtag der Wunsch, das Patenschiff den vielen Be- suchern des Landeshauses näher und anschaulicher vorzustellen, als dies z. Z. möglich ist. Was wäre dafür besser geeignet, als Bilder, die Schiff und Besatzung in verschiedenen Situationen - sozusagen hautnah - darstellen.So einmalig dieses Projekt von seiner Größenordnung her ist, so ist und war die „Gorch Fock“ doch stets ein attraktives Modell für Künstler. Es mag daran liegen, dass dieses Schiff als großer Rahsegler in seiner Ästhetik nicht nur die Seeleute, sondern auch viele Menschen anspricht, die keine Verbindung zur Seefahrt haben. Ich zitiere in diesem Zu- sammenhang immer gern den ehemaligen Bundespräsidenten Heinemann, der spontan bei der ersten Windjammerparade 1972 in Kiel beim Anblick der vielen Großsegler aus- rief: „so etwas Schönes habe ich noch nie gesehen.“Und so ging es wohl auch den norddeutschen Realisten, für die die „Gorch Fock“ zwar ein ungewohntes Motiv war, mit dem sie sich aber sehr schnell angefreundet haben und dies z. T. unter erschwerten räumlichen und wettermäßigen Bedingungen. So gab es nicht nur reichlich Sonne auf der Fahrt nach Portugal, sondern auch Schnee, Regen und Kälte in Kiel und Rostock.Die norddeutschen Realisten haben einen Einblick in die für Laien komplizierte Technik eines Großseglers und in die Bordabläufe auf einem Marineschiff bekommen. Sie haben -3-im Ausland miterleben können, was dieses Schiff und seine Besatzung für viele Menschen so sympathisch macht.Als Pate des Segelschulschiffes möchte ich für diese seemännische Ausbildungsstätte und für die diplomatischen Aufgaben dieser schönen Dreimastbark - auch aus ziviler Sicht - werben. Dazu ein Wort zu der Zukunft der großen Segelschiffe, wie der „Gorch Fock“:Zur ersten Windjammerparade 1972 in Kiel wurde bei aller Begeisterung die Prognose gestellt, dass die Zeit der großen noch in Fahrt befindlichen Segelschiffe abgelaufen sei und ein vergleichbares Ereignis wohl nicht wiederkommen werde. Genau das Gegenteil ist eingetreten. Ein Millionenpublikum begleitet heute in aller Welt die großen Windjammerpa- raden, ja es sind sogar Neubauten vom Stapel gelaufen und alte Großsegler wurden als nationales Kulturgut anerkannt. Diese Faszination für Großsegler begleitet auch die „Gorch Fock“.Sie ist nicht nur eine Ausbildungseinrichtung für den deutschen Marinenachwuchs. Anders als in früheren Zeiten, wo Segelschiffe der Marine Macht und Vorherrschaft auf den Meeren demonstrieren sollten, wirken heute Segelschulschiffe mit friedlichen Mitteln für ihr Land. Die „Gorch Fock“ ist damit hervorragend für schwierige diplomatische Missionen geeignet, ich erinnere daran, dass die „Gorch Fock“ 1988 als erstes Schiff der damaligen Bundes- marine den israelischen Hafen Haifa mit großem Erfolg einen Besuch abgestattet hat. Und diese diplomatischen Missionen setzen sich bis heute fort.Diese friedliche und völkerverbindende Aufgabe war auch der Anlass für die Übernahme der Patenschaft des Landtages zu dem Schiff im Jahre 1982.Und nun wünsche ich unserer maritimen Kunstausstellung einen guten Erfolg mit vielen in- teressierten Besuchern. Ich bedanke mich bei den norddeutschen Realisten sehr herzlich. Sie haben mit ihren Bildern vielen Menschen eine große Freude bereitet und vielleicht auch etwas Fernweh vermittelt. Besonderer Dank gilt auch Herrn Verteidigungsminister Scharping und seinem Amtsvorgänger, Herrn Rühe, die durch ihre tatkräftige Unterstützung diese Aktion erst ermöglicht haben.Zuletzt - aber dafür ganz besonders herzlich - danke ich dem Journalisten Herrn Legband, der die großartige Idee entwickelt und dann auch ganz konsequent mit großem persönli- chen Einsatz umgesetzt hat.Es sind nicht nur die Bilder, es ist das Gesamtprojekt, das alle auszeichnet, die an ihm aktiv mitgewirkt haben.Und nun bin ich fast geneigt zur Eröffnung der Ausstellung „Leinen los und heiß die Segel“ zu rufen. Dieses Kommando steht aber dem nächsten Redner, Herrn Admiral von Puttka- mer besser an, der als Kommandeur der Marineschule Mürwik auch direkter Vorgesetzter der „Gorch Fock“ ist.“ -4-Hinweis für die Presse: Das Grußwort von Admiral von Puttkamer liegt der Pressestelle des Landtages schriftlich vor. Es kann unter Tel. 1121 abgefordert werden.Die Ausstellung läuft vom 8. bis 25. Juni und ist täglich von 10:00 bis 19.00 Uhr geöffnet.