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19.10.00 , 11:50 Uhr
SPD

Klaus-Dieter Müller zu TOP 27: Tätigkeit der Technologiestiftung

Sozialdemokratischer Informationsbrief


Landtag Kiel, 19.10.00
aktuell Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Redebeginn



Klaus-Dieter Müller zu TOP 27:

Tätigkeit der Technologiestiftung


Der Bericht der Landesregierung zur Tätigkeit der Technologiestiftung Schleswig- Holstein 1999 ist ein erneuter eindrucksvoller Beleg dafür, wie wichtig eine ressort- übergreifende unabhängige Einrichtung mit Dialogfunktion ist, um Multiplikatoreneffek- te zu erzielen und dies im Bereich der technologischen Entwicklung unseres Landes, also im Bereich Zukunftssicherung.

Ich möchte diese Aussage nur durch zwei Beispiele belegen, die Ihnen den “Mehrwert” der Technologiestiftung für die Entwicklung in Schleswig-Holstein nachvollziehbar werden lassen:

Die Projekte RISI und RISI+ wurden mit je 500.000 DM jeweils aus Mitteln der Stiftung und der Europäischen Union gefördert. Hieraus entstand die Landesini- tiative Informationsgesellschaft, der bislang 8 Mio. DM Landesmittel zur Verfü- gung stehen. 80 Projekte wurden begonnen, zur Landesinitiative gehören allein durch Beteiligung des Gemeindetages über 1.000 Gemeinden und durch Ein- beziehung des Landesfrauenrates über 50 Verbände. Das ist die Strategie der Technologiestiftung: Durch Anschubmittel und Dialogfähigkeit entsteht ein Schneeballeffekt, der dazu führt, dass möglichst viele Akteure in den Dialog
Schleswig- Holstein

Herausgeber: SPD-Landtagsfraktion Verantwortlich: Petra Bräutigam Landeshaus Postfach 7121, 24171 Kiel Tel: 0431/ 988-1305/1307 Fax: 0431/ 988-1308 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Internet: www.spd.ltsh.de SPD -2-



einbezogen und deutlich mehr Drittmittel, wenn Sie mir den Begriff in diesem Zusammenhang gestatten, aktiviert werden.

Mein 2. Beispiel: Die TSH fördert in einem 1. Schritt ein Telomeraseprojekt an der CAU. Dabei handelt es sich um eine Diagnoseform in der Krebsforschung. Aus diesem Pro- jekt ergibt sich ein Auftrag für die Erstellung eines Lymphknotenregisters durch die Deutsche Krebshilfe zum Betrag von 1 Mio. DM. Es ergeben sich jetzt Möglichkeiten wirtschaftlicher Verwertung. Diese sollen zukünftig als Bestandteil des Biotechnologie- Zentrums in Kiel weiter entwickelt werden.

Ein anderes Ergebnis der Stiftungsarbeiten kann die Gründung von Firmen sein. Hier- zu in der Kürze der Zeit wieder nur drei Beispiele aus dem Berichtszeitraum:

Beim Forschungszentrum Geesthacht (GKSS) wurde die Entwicklung neuarti- ger Polymermembranen gefördert. Als Ergebnis konnten sich die beteiligten Wissenschaftler selbständig machen. Es entstand das Unternehmen Capsum Technologie GmbH.

An der Fachhochschule Flensburg wurde die Entwicklung von Methoden des Nachweises gentechnologisch veränderter Lebensmittel gefördert. Es entstand eine MED-TECH GmbH.

Aus dem Förderschwerpunkt IONIK konnte ein Mitarbeiter der CAU an das Fraunhofer Institut in Itzehoe wechseln und dort erfolgreich ein Unternehmen zur Herstellung neuartiger Batterien im IZET gründen. Allein hier werden in den nächsten Jahren 150 qualifizierte Arbeitsplätze entstehen.

Darüber hinaus kann es auch sein, dass durch die Initiativen der Stiftung schwerwie- gende Defizite deutlich und zumindest teilweise behoben werden. Wir hatten gestern das Thema “Multimedia und Schulen”. Hardware ist vorhanden, Anwendungskonzepte -3-



werden entwickelt, aber wer konfiguriert und pflegt die Rechner? Wie halten wir es denn mit der Rechneradministration? Die TSH initiierte in Kooperation mit Siemens im Rahmen des Projektes “Schulen ans Netz” das Projekt Systemadministration mit 22 Praktikanten an 87 Schulen im Lande.

Ich hoffe, ich konnte für diejenigen, die sich nicht intensiv mit der Arbeit der Stiftung auseinandersetzen, einmal durch einfache Beispiele deutlich machen, wie die TSH mit relativ wenig Mitteln unterschiedliche Impulse geben kann, die wichtige Multiplikato- reneffekte erzielen können.

Auf Seite 9 des Berichtes der Landesregierung wird davon gesprochen, die Technolo- giestiftung befinde sich in einer Umbruchphase, da Klaus-Peter Friebe, der langjährige Stiftungsdirektor, bald in den Ruhestand gehe. Dies ist zwischenzeitlich passiert. Un- ser Dank für neun Jahre kreative und umtriebige erfolgreiche Arbeit sei auch an dieser Stelle nochmals ausgesprochen. Ich bin davon überzeugt, dass es dem Stiftungsrat mit der Berufung von Prof. Dr. Block gelungen ist, den so bezeichneten Umbruch als kontinuierliche Fortführung der TSH als ressortübergreifende und unabhängige Ein- richtung zum Vordenken und Anstiften zu organisieren. Die TSH ist und bleibt keine nachgeordnete Dienststelle! Ich wünsche Herrn Prof. Dr. Block eine glückliche Hand in diesem Sinne.

Lassen Sie mich abschließend hervorheben, dass die TSH immer wieder neue För- derschwerpunkte entwickelt, die sensibel zukünftige Entwicklungen am Markt im Focus haben. Bislang lag die Stiftung hier mit den Schwerpunkten IuK, Biotechnologie und Sensorik/Oberflächentechnologien sehr richtig. Zukünftig werden neue gesellschaftli- che Entwicklungen im Mittelpunkt stehen:

Die Strukturen für die interdisziplinäre Gesundheitsforschung Die Sicherung des schleswig-holsteinischen Kulturgutes Die Veränderungen in der Bildungsstruktur und im kulturellen und institutionel- len Lernen im Lande -4-



Die Simulationstechnologien.

Auch hier ist es der Stiftung gelungen, gesellschaftliche Entwicklungen rechtzeitig ge- nau zu analysieren, zu prognostizieren und Impulse vorzubereiten.

Vor diesem Hintergrund, meine Damen und Herren, wird deutlich, wie wichtig es war, dass der Landtag dafür gesorgt hat, die Rückführung der Entnahmen aus dem Stif- tungskapital sicherzustellen. 7,5 Mio. DM sind bereits zurückgeflossen, die andere Hälfte folgt in Kürze. Mit der TSH haben wir ein flexibles und wirkungsvolles Instru- mentarium geschaffen, das für die Entwicklung unserer Hochschulen und beim Aufbau zukunftsorientierter Firmen nicht mehr wegzudenken ist. Herr Minister Dr. Rohwer, vie- len Dank für diesen weiteren Erfolgsbericht.

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